TRUE SYMPHONIC ORCHESTRA - Concerto In True Minor


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VÖ: 28.03.08
(Fastball Music/NEO/Sony BMG)

Homepage:
www.tsr-project.com

So, das wird nun hart für mich, denn was ich hier vor mir habe, ist leider, leider ein Beispiel für ein gutmeintes Projekt, was aber leider in der Ausführung bestenfalls bei „gutgemeint“ steckengeblieben ist.
Die Grundidee hat was für sich, ähnlich der berühmten 3 Tenöre (Pavarotti, Domingo & Carreras) aus Rock- und Klassikbereich „echte“ Tenöre und „Tenorähnliche“ zusammenzuführen und beide Welten auf einer Platte zu verschmelzen. Nun ist ja Rock meets Klassik nicht wirklich neu, und gerade im Metalbereich sind die Berührungspunkte musikalisch häufiger zu finden als in manch anderem Musikgenre, wirklich klassische Sänger allerdings anzuführen, das gab es recht selten. Als Rockvertreter hat man sich dabei genialerweise einen echten Hochkaräter mit ins Boot geholt, keinen Geringeren als Dream Theater-Barde James LaBrie.
Soweit der Vorrede, soweit zur Erwartung, und nun zur durchwachsen-grauen Realität des Albums. Bringen wir’s hart heraus: Neben einer extrem mutlosen Songauswahl - man könnte überspitzt sogar einfallslosen Songauswahl sagen - von „Memories“ (aus Andrew Lloyd Webbers „Cats“), über das unvermeidliche „Nessun Dorma“ aus der Puccini Oper „Turandot“ (was von Eric Adams/Manowar bis Tommy Heart/Fair Warning schon überraschender interpretiert wurde), bis hin zu „America“ aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ gibt man alles, was auch der nicht-Klassik Fan schon irgendwann mal in einer Zahnpasta-Werbung gehört hat. Was leider auffällt dabei: Die Metal-Arrangements stehen der Einfallslosigkeit der Songauswahl in nichts nach. Bei Evergreens, wie „Moon River“, „My Way“ (sorry, zum Heulen!) und „Singing In The Rain“ erkennt man die Songs gar nur am Text, und man sieht sich immer wieder verblüfft bis erschüttert. Hinzu kommt, dass Meister LaBrie die wirklich interessanten, klassischen Parts weitestgehend gar nicht zum Besten gibt, sondern überlässt diese den sogenannten Profis, was zusätzlich eine verpasste Chance darstellt.
Müsste man ein Arbeitszeugnis schreiben, so wäre die berühmte Floskel vom „stets bemühten Mitarbeiter“ leider beim True Symphonic Rockestra der einleitende und bestimmende Satz. Schade.

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