WOLVENNEST – Wolvennest
VÖ: 27.01.2017
(Van Records)
Style: 90er-Jahre-Ambient-BLACK METAL-Atmosphäre trifft 70er-Jahre Experimental/Krautrock
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WOLFENNEST
Die Stilbezeichnung auf diesem durch Musiker mehrerer belgischer Bands unterschiedlichster Stile wie CULT OF ERINYES oder TEMPLE OF NOTHING zusammen mit der auf Düsterem Pfade wandelnden Künstlerin Shazzula Nebula, die für ihren „Black Mass Rising“-Film Bekanntheit im Untergrund erlangte unter dem gemeinsamen Banner WOLVENNEST gegründeten Band-Projekt in kooperativer Zusammenarbeit mit Albin Julius und Marthynna von „DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND“ eingespielten Fünftrackdebüt sagt eigentlich schon fast so gut wie alles. Großartig, was die Belgier auf ihrem 5-Track Debüt zaubern. Schwarz-ritualistisch angehauchte Botschaften, die keineswegs für schwache Nerven bestimmt zwischen 6 – 20:48 Minuten andauern, fordern ihrem speziell für solchermaßen abstruse Klangkunst ausersehenen Fanklientel eine ganze Menge Durchhaltevermögen ab, die sich sowohl für Entdecker verstörend bizarrer gern ins Extreme gleitende Instrumentalklangcollagen wie auch für Kenner der Materie außergewöhnlich bizarrer Tonwelten allerdings in der Tat auch lohnt. TANGERINE DREAM treffen auf den Geist von THE 3rd AND THE MORTAL, ILDFROST, PAZUZU oder AGHAST-Spirit verbinden sich mit vernebeltem 70er-Jahre Krautrock-Spirit und frostig weltentrückter BLACK METAL-Atmosphäre. Knallendes Drumming, faszinierende Gitarrenloops in traditionellem Finsterflair, raumfüllende Monolithen erdrückender Dichte, sanfter Frauengesang trägt gleich den Einsteiger „Unreal“ in majestätisch Sehnsucht nach Dunkelheit beklagende Sphären gebündelter Tiefen-Emotionen eisiger Berglandschaften norwegischer Fjorde, „Partir“geht kaum weniger schleppend episch sogar noch etwas finsterheroischer einschließlich Glockenklang begleitet von tiefen Männerchorälen zu Werke, man fühlt sich auf einen Reisetrip in eine unterirdische Höhlenwelt versetzt, „Tief Unter“ erzeugt beklemmend postapokalyptische Endzeitstimmung in Gedanken versinkend nur einen winzig kleinen Schritt weit davon entfernt, am gähnend tiefen Abgrund einer schwarzen Gruft am Ende der Welt. Das beinahe 21 (!) Minütige sich stufenweise wie eine saftig riechende Zwiebel in facettenreicher Emotionsvielfalt sich immer weiter aufschälende Überepos „Out Of Darkness Deep“ inklusive Sprachsamples verlangt enorm viel Toleranz gepaart mit dickem Geduldsfaden, spiegelt intensiv Graustufen wieder während „Nuit Noire de L'Ame“ der mit 6:14 Minuten kürzeste Track dem bedrohlichen Anfang oder Ende eines düsteren Science Fiction-Horrorfilms gleicht, bei dem Außerirdische Intelligenzen sich mittels einer gewaltigen Invasionsflotte als Ziel gesetzt haben unseren Planet Erde zu vernichten.
Fazit: Cineastisch, Majestätisch, geheimnisvoll episch-düster-atmosphärisch – Monumental! 9/10