HEAVENS GUARDIAN – Signs
VÖ: 27.01.2017
(Pure Steel Records)
Stil: Heavy/Prog Metal
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HEAVENS GUARDIAN
HEAVENS GUARDIAN gehören zu der Riege südamerikanischer Heavy Metalbands, die schon seit 1997 im positiven Sinne auf dem Melodic-Sektor ihr Unwesen treibend, damals noch keinen weiblichen Gesang in ihren Reihen hatten. Lässt bereits der Eröffnungstrack „Religion“ in Form eines spannenden Intros erahnen, das die Brasilianer viel auf der Pfanne haben, finden sich bei dem Septett gleich mindestens zwei auffällige Merkmale, die den Sound der Brasilianer auffällig prägen. Zum einen sind es die fette Soundmischung aller Instrumente darunter auch ein sich mit den Gitarren duellierendes, dennoch keineswegs nervendes auch dem kräftigen Schlagzeug Paroli bietendes Keyboard, sowie der von weiblichen Gesangslinien durch Vokalistin Olivia Beyer die sich interessant vielfältigen Kontrast zu ihrem männlichen Gesangspartner am Mikro Flávio Mendez bildend ergänzt, dessen raukehliges Stimmband-Muster leichte Ähnlichkeit zu GRAVE DIGGER-Frontmann Chris Boltendahl aufweist. Etwas Bombast darf hier programmgemäß ebenso wenig fehlen, was locker arrangierte Melodic- Heavy Rock-Groover Marke „Strength“, „Journey“, „Dream“, die manchmal sogar mehr als nur wenig in den symphonischen Bereich driften, wofür die schöne Klarstimme von Olivia Beyer sorgt, ebenso gut zu Gesicht steht, die weitere Nummern wie „Fantasy“, großartig mittels eleganter Barockanleihen eingefärbtem Halbballadenstoff („War“) sowie dem voluminös rockenden Schlußtrack „Silence“ ihr Gesicht verleiht. Einziges Manko dieser Scheibe ist die häufig sich abzeichnende Gleichförmigkeit der Kompositionen woran künftig besser noch mehr zu arbeiten wäre, ansonsten präsentiert sich das Gemisch aus griffigen Riffs und catchy Melodien verbunden mit lockeren Grooves gefolgt von abrupten Stimmungs- und Stilwechseln überzeugend stimmig. Mehr als nur einmal bin ich bei dieser gesunden Mischung aus Heavy, Symphonic- und Progmetal geneigt an eine Kreuzung zu denken, deren Schnittpunkt sich zwischen DREAM THEATER, BRAINSTORM, SYMPHORCE, NIGHTWISH, EPICA und in ruhigen Momenten sogar MARILLION-Spirit weckend, trifft.
Fazit: 57 Minuten amtlich fließender Melodic Heavy Metal mit progressivem Anstrich, den sowohl die DREAM THEATER/SYMPHORCE/BRAINSTORM-Fraktion, als auch Anhängerschaften symphonischer Heavy Metalformationen für die HEAVENS GUARDIAN sogar eine echte Alternativlösung zur gerade in jüngerer Zeit sehr oft gehörten Stangenware bieten, die erfolgreichen BRANCHENFÜHRERN wie EPICA/NIGHTWISH in aller Regel kaum das Wasser reichen kann, im Bedarfsfall unbedingt dem zwingend erforderlichen Hörtest unterziehen sollten. Toll! 8/10