HELHEIM – landawarijaR
VÖ: 03.02.2017
(Dark Essence Records)
Style: Viking / Black Metal
Homepage:
HELHEIM
Wo HELHEIM draufsteht, ist auch HELHEIM drin, - eine Institution, auf die immer Verlass ist. Ein schwaches HELHEIM-Studioalbum habe ich bislang nie rezessieren müssen, was auch bei 'landawarijar“ löblicherweise keineswegs der Fall ist. Im Gegenteil: HELHEIM gehören zu den wenigen Combos, die mit hoher Konstanz nach Gründung im Zuge der 2. Black Metal-Welle sämtliche nach ihnen kommenden Black Metal-Wellen überlebend mit bemerkenswert eiserner Konsequenz ihren Weg verfolgen. „Ymr“ leitet dem Siebentrackreigen im knackigem classic Rock-Blues Groove veredelt mit Düsterüberzug ein, spätestens bei „Baklengs mot intent“ geradewegs überquellend vor harrschen Blackmetalausbrüchen, nordisch folkorigen Grooves, satten Heavy Rockbrücken, fetten Rock n' Roll-Ausbrüchen, und heroisch unterkühltem Flair zeigt die Bergener Crew konsequent heavy ihre Viking/Black Metal-Wurzeln. Angetrieben von Hrymrs' treibendem Getrommel entwickelt die Nummer sofort unglaublichen Charme. Vocalist H'Grimnir singt herrlich facettenreich zwischen mystisch-klar, gefühlvoll heroisch, geheimnisvoll wispernd um sich bei rasend schnellen Knüppel-Attacken in einen garstig heißer keifenden zu verwandeln. Alle Stücke ab sechs Minuten aufwärts, zeigen ob sie nun „“Ymr“, „landawarijaR“, „Ouroboros“ oder „Synr af heidindomr“ heißen, ein detailverliebtes Düsterheimerkommando in Topform, das neben Vorliebe für Heroic-Epen im 7 – 10 Minuten Langformat bestehend aus erhaben heroischen Soundcollagen, brutalen Knüppelattacken, hymnenvoll-heroischen Grooves, sowie klassischer Rockeinflüsse deren wahnsinnig breit gefächertes Spektrum diverse Facetten abdeckend, sein urig eigenes Kauz-Finsterheimer-Soundgebräu kreiert, das vor Eigenständigkeit nahezu sprudelt! SpritzigeRock n' Roll, Blues-Einflüsse paaren sich mit frostklirrender Kälte norwegischen 90er-Jahre-Blackmetal-Kultes reichlich mythologischen Wikinger-Spirit beinhaltend. HELHEIM bewegen sich in ihrer Entwicklung zielstrebig voran, obgleich alle sieben Tracks in der längst nicht jedem geläufigen Landessprache Norwegens gehalten sind, erschafft das kampferprobte Bergener Quartett vermehrt respekteinflößend tief unter die Haut gehende Momente dunkel-mystischer Folk-Aura, die mit geballter Aggression wütenden Blackmetalgerumpels in Kombination zu heroisch eingetränkter Wikingerwürde auf gehaltreicher Substanz inklusive packend kraftvoller Grooves veredelt wird.
Zusammen mit ihren deutlich stärker im Pagan-Metal-Sektor wurzelnden ab Mitte der 90er gegründeten Landsmännern KAMPFAR sind HELHEIM das wichtigste Bindeglied aus der älteren Schwarzheimerschmiede Norwegens zu den unverzichtbaren Stil- und Genreprägenden Szenegrößen von den 90ern bis heute, dem es mit geradezu bewundernswerter Konstanz gelingt, ihre Wurzelgrundessenz beibehaltend, sich dennoch in gesunder Weise stets neu zu erfinden.
Fazit: 55 Minuten frostknackig fesselnd gewürzaromaintensiv ausgereifter Schwarzwurzeltobak
mit eindeutiger zurück-zu-den-Wurzeln-Tendenz vom Feinsten. - Well done, HELHEIM! 9/10