STRIKER – Striker
VÖ: 24.02.2017
(SAOL)
Style: Heavy Metal
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STRIKER
Schlicht „Striker“ lautet der Titel des fünften Studioalbumreleases des aufstrebenden sich beständig weiter entwickelnden, gern auch mal über den Tellerand hinaus blickenden Ahornblattfünfers, der sich bei erstklassigem Hymnenfutter vom Typ „Former Glory“ , „Born To Loose“, „Rock in the Night“ oder „Curse of the Dead“ wesentlich mehr als auf allen vorherigen Alben auf klassischen Hardrock/Hairspray-Rock/Glam-Metal anderer Ahornblatt-Formationen stützt, die bereits in den 70ern und 80ern ihren Stempel innerhalb der Härtnerszene hinterließen (APRIL WINE, TRIUMPH, LOVERBOY, HONEYMOON SWEET, ANVIL, CONEY HATCH etc.), beeinflusst zeigt, darüber hinaus öfters eine deftige Prise 80er-Euro/US-Metal Odeur versprüht das in die DOKKEN-, KEEL-, PRETTY MAIDS, DEF LEPPARD, oder SAXON-Ecke tendiert. Geschwindigkeitsmäßig wurde das Gaspedal zeitweilig verstärkt zurückgefahren, wilde High-Speedattacken aus den Anfangstagen befinden sich klar in der Minderheit, während massiv klassisches Heavy-, Hardrock, und Hairmetal-Faible zum Vorschein kommend sich zielstrebig seinen Weg durch meine Boxen sucht. Herrliche Twingitarrensoli, feinfühlige Melodien auf hohem Level, Klare Backgroundvocals, eine straight aufspielende Rhythmussektion einschließlich bewährter Gesangsfärbung von Dan Cleary, der sämtliche Facetten des Klartonsektors ausreizend traumhaft sicher im Schlaf beherrscht. Raum zum Experimentieren bleibt für die gern über den Tellerand hinaus blickenden Kanadier ebenfalls. „Shadows in The Light“ und das mit gewaltig Dampf unterm Kessel vorwärtsziehende Melodic Powerspeedbonbon „Over The Top“ brechen aus dem üblichen Rahmen aus. Massiv geballt in den Vordergrund (!) gestellte Backgroundvocals von „Pass me By“ in Verbindung zu fast Thrashlastiger Härte inklusive fetter Riffdynamik erinnern phasenweise man höre und staune an die New Yorker Thrasher ANTHRAX! STRIKER scheuen auch keineswegs davor zurück, den Blick auf andere Stilbereiche zu werfen. Die mörderisch brutale vereinzelt einer Kombination ANTHRAX treffen TESTAMENT zur Ehre gereichende Speed-Abrissbirne „Curse of the Dead“ setzt Ladungsweise Adrenlinschübe bis unter die Decke frei; nur Dan Cleary's Hochtonorgan verhindert tatsächlich eine Direkteinstufung zum Thrash. Das OZZY OSBOURNE-Cover „Desire“ (Gedanken an OZZY's „No More Tears“-Album steigen hoch!) fügt sich problemlos in den Gesamtkontext ein. Am Ende wird das Album aufgrund seiner häufig extrem weit im Vordergrund stehenden Catchyness zwar ein wenig erdrückend langatmig, was jedoch den hochkarätigen Inhalt nur geringfügig schmälert.
Soweit, so STRIKER. Damit wäre das nächste deutliche Signal gesetzt, an dem sich die Konkurrenz auf dem zur Zeit überlaufenen klassischen Heavy Metalsektor künftig orientieren muss. STRIKER zeigen sich potentiell schwer gerüstet; jetzt darf die Tour mit SONATA ARCTICA kommen! 8,7/10