ARMORED SAINT – Carpe Noctum
VÖ: 24.02.2017
(Metal Blade Records)
Style: Heavy Metal
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ARMORED SAINT
Welche große Band kann es sich leisten erst nach gefühlten drei Dekaden ihr stärkstes Livealbum auf den Markt zu bringen? Das haben weder DEEP PURPLE, WHITESNAKE, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, SAXON, ALICE COOPER, METALLICA, AC/DC oder die SCORPIONS getan. Wer trotz zahlreicher Klassiker im Gepäck erst jetzt sein qualitativ bestes Live-album inbegriffen der Tatsache veröffentlicht, das der kommerzielle Durchbruch bis heute verwehrt blieb, hat im Endeffekt kaum eine Chance. Bei ARMORED SAINT liegt der Fall jedoch ganz anders, deren druckvoll griffige Hymnen egal ob zu seeligen 80er-Zeiten bis in die Gegenwart kein Gramm ihres berauschenden Charmes verloren haben. John Bush singt trotz gesetztem Alters immer noch göttlich, Joey Vera am Bass und Gonzo Sandoval hinter der Kesselbude bleiben als Rhythmussektion der Extraklasse auf den Brettern unschlagbar während die mächtig sägende und solierende Gitarrenfront in Person von Pete Sandoval/John Duncan alles in Grund und Boden röhrt. Den fünf Herren ist über die gesamte Spielzeit anzuhören, das sie jeden Moment auf der Bühne exzessiv auslebend genießen, was hier umso deutlicher zum Ausdruck kommt. Bewertung des explosiven vor lauthals mitgehender Publikumskulisse aufgenommenen Livekrachers der acht auf Top-Niveau röhrende Vorstellungen sein Eigen nennt, erübrigt sich quasi ganz von selbst - die sich von „Win Hands Down“ über „March of the Saint“, „Last Train Home“, „Mess“, „Aftermath“ und „Left Hook From Right Field“ bis zur kapitalen Überhymne „Reign of Fire“ erstreckende Setlist spricht Bände; stattdessen bleiben nur zwei Worte übrig die so gut wie alles über Livequalitäten und Status der „gepanzerten Heiligen“ aussagen: Unverzichtbar wertvoll!