BLOODBOUND – War Of Dragons
(AFM Records/Soulfood)
VÖ: 24.02.17
Genre:
Melodic Power Metal
Homepage:
BLOODBOUND
Eigentlich habe ich ja einen Faible für dieses Sextett aus Schweden. Was haben die Burschen mir auf Tonträger und auch Live schon für schöne musikalische Momente beschert. Komischerweise entfernten sie sich meinem Gusto je mehr sie an Bekanntheit erlangten. Der letzte Longplayer „Stormborn“ (2014) machte dahingehend den Anfang. Auch sein Nachfolger, dass hier zu rezensierende „War Of Dragons“, setzt diesem Empfinden nichts entgegen. Warum kann ich gar nicht so genau erklären. Es hat sich musikalisch ja eigentlich nichts Grundlegendes geändert. Die Texte sind nach wie vor voll von bzw. mit viel Fantasyelementen gespickt, was auch das neue Cover gleich wieder zum Ausdruck bringt; eingängige Chöre und Refrains, wie man sie erwartet und auch kredenzt bekommt; powermetallisches Doublebass Gewummere; ultracoole Gitarrenlicks und ein Patrik J Selleby (nein, kein neuer Sänger – nur eine Namensänderung nach Hochzeit) am Mikro wie man ihn kennt und mag. Und doch stört mich, das man bei Songs wie beim Opener „A New Era Begins“ oder ganz deutlich bei „Silver Wings“ und „Fallen Heroes“ seine Eigenständigkeit fast schon aufgibt und dem großen Bruder SABATON nacheifert. Oder im Falle vom Titeltrack gar in Richtung TWILIGHT FORCE schielt. Das haben die Jungs eigentlich gar nicht nötigt und tun es doch. Ich hätte mir mehr Songs vom Kaliber „Battle In The Sky“, „Tears Of A Dragonheart“ oder „Guardians Of The Heaven’s Gate“ - eben dem „echten BLOODBOUND Material“ gewünscht.
Und ich bleibe dabei, an Alben wie dem Debüt “Nosferatu” (2006), “Book Of The Dead” (2007) und mit kleinen Abstrichen auch noch “Tabula Rasa” (2009) kommt „War Of Dragons“ für nicht dran, was definitiv nicht am Sänger, sondern an der „sabatonischen“ Nähe liegt.
Punkte: 8/10