STEEL PANTHER – Lower The Bar
VÖ: 24.03.2017
(Steel Panther Inc.)
Style: Hairspray / Glam Rock
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STEEL PANTHER
TWISTED SISTER haben das Feld geräumt, WARRANT und DOKKEN sind mit instabilem Line Up nur noch die Hälfte wert, POISON laufen seit langem nur noch auf Reserve, RATT sind zur Zeit wenn alle gerichtlichen Streitigkeiten geregelt sind, damit beschäftigt, ihr nächstes Comeback zu versuchen, die großen Erfolge der L.A. GUNS liegen auch schon mindestens eine Dekade zurück, während die seit 2016 frisch wiedervereinigten GUNS N' ROSES langsam wieder Fuß fassen müssen. Die ungekrönten Könige des Hairsprayrock kommen demzufolge aus der Glamrock-Zentrale Los Angeles und heißen (von der ebenfalls den L.A.-Stempel tragenden Glamrocklegende MÖTLEY CRÜE einmal abgesehen) STEEL PANTHER, deren fünftes Studioalbum in die selbe Kerbe haut wie erwähnte 80er-Acts damals wobei der Fokus der Herren Starr/Fox/Satchel/Zadinia verstärkt auf die schönste Nebensache der Welt mit berühmten drei Buchstaben gerichtet ist. 'Lower The Bar' beinhaltet nichts anderes außer schmutzigen Hairsprayrock mit Feuchtschlüpfer-Garantie, funktionierend nach standesgemäßem STEEL PANTHER-Grundschema, ergo im Klartext Träume sonniger Inselparadiese, exzessive Partyorgien bis zum Morgengrauen verbunden mit Muschis, Titten und literweise Bier, einschließlich dem nächsten hinter verschlossener Tür geschobenen Nümmerchen. Fetenhits haben die L.A.-Pussy-Rock n' Roller erneut zur Genüge am Start. Beispiele gefällig? Der lässig groovende Partysmasher vom Typ „Goin' in The Back Door“, „Poontang Boomerang“, „Wrong Side Of The Tracks“ (Out In Beverly Hills) oder das im Stile von POISON sich unverschämt der Anfangssequenz von 'Talk Dirty To Me' bedienende „She's Tight“. „That's When You Came In“ outet sich als gefühlvoller teils akkustisch aufgewärmter Halbballadenpunsch im typischen Glamrockstil. Sieht man über das flache Niveau der anstößig-provokanten Texte dezent hinweg, spricht die genannten Makel wieder postwendend kompensierende musikalische Qualität für sich. „Now The Fun Starts“ geht weniger fröhlich wie es der Titel vermuten lässt als Stampfgroover zeitweise nachdenklichen Untertons durch, - ein zwiespältiges Hörerlebnis, das phasenweise einlullt, nur stellenweise gewohntes STEEL PANTHER-Partyrock n' Roll-Feeling versprüht. „Waysted too much Time“ entpuppt sich als recht dröge Nummer, kommt erst viel zu spät (kurz vor Schluß!) in Wallung, dafür stehen mit „Pussy Ain't Got Free“ und „I Got What You Want“ die nächsten den Turnus Eingängigkeit plus Catchyness trifft Partyfeeling verdoppelnden Hits gekennzeichnet durch poppigen Esprit mit knackigen Rockvibes zu Buche. „Walk of Shame“ outet sich als verblueste Glamrockorgie mit Seitenblick auf MÖTLEY CRÜE. Für meinen Geschmack ist „Lower The Bar“ mindestens eine Spur softer als von STEEL PANTHER gewohnt ausgefallen, das Quartett hat hinsichtlich Dynamik vergleichsweise zu den Vorgängeralben merklich nachgelassen, was dieses Album definitiv nicht zum 9 Punkte-Bringer macht; immerhin sind gute 7 von 10 Punkten drin, zumal bezeichnenderweise öfters die krachende Heavyness der Vorgänger fehlt. Inhaltlich hat sich bei den L.A.-Glamstern im Prinzip so gut wie nichts verändert. STEEL PANTHER -Fans werden das Ding lieben, Hasser die CD nach Strich und Faden verreißen.
Fazit: An STEEL PANTHER werden sich auch weiterhin bis zum Sankt Nimmerleins-Tag die Gemüter reiben. 7/10