TRANCE – The Loser Strikes Back

03 trance

VÖ: 31.03.2017
(Rockport Records)

Style: Hardrock / Heavy Metal

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TRANCE

TRANCE erreichten trotz zweier starker Alben "Break Out" (1982) und "Power Infusion" (1983) als dritte tragende Säule zwischen ACCEPT und den SCORPIONS in den 80ern gehandelt bis heute zwar nie deren Bekanntheitsgrad, haben sich jedoch ihre Wurzeln 35 Jahre danach unverändert beibehalten. Die verbliebenen TRANCE-Gründungsmitglieder Markus Berger (Gitarre) und Tom Klein (Bass) präsentieren sich nunmehr im neuen schlagkräftigen neuen TRANCE-Line Up. Zur Mannschaft gehören: Andreas „Neudi“ Neuderth, neben seiner Tätigkeit in diversen Bands (u. a. SAVAGE GRACE, GRIFFIN, VIRON usw. sowie seinem Wirken als MANILLA ROAD-Schlagzeuger sowie den süddeutschen N.W.O.B.H.M.-Gourmets ROXXCALIBUR) ein sicherer Begriff, Jens Gellner seit 2014 bei den süddeutschen Speedstern MASTERS OF DISGUISE hinter der Batterie, für den Gesang ist der seit 2012 in die Band gerückte Joe Strubel zuständig, die zweite Gitarre bedient seit kurzem Ex-FORTRESS-Saitenvirtuose Eddie St. James. Derart gewappnet haben sich die neu formierten TRANCE wie der Feuervogel Phoenix aus der Asche erhoben, um ein grandioses Comeback zu feiern. Gleich der Einstieg „Thunderbird Rising“ (bereits in den 80ern komponiert) bläßt zum Generalangriff auf den klassischen Teutonenstahl hierzulande, - die Nummer platzt vor krachenden Gitarrenriffs, dynamischen Drumbeats, spannenden Rhythmuswechseln und schmissigen Grooves! „I want To live“ schließt kraftvoll melodiös an, „Star Invaders“ frisst sich als Zuckergroove-Stampfer geprägt von feiner Melodieführung unwiderstehlich ins Gehirn, „Loser“ weckt im 2017er Gewand Erinnerungen ans Debüt 'Break Out'. „Live and Heavy“ ebenfalls in den 80ern unveröffentlicht, geht als kurz und knackig heavy rockender überaus gelungener Ausflug in die N.W.O.B.H.M.-Ära durch, - jener grundlegend wichtigen Epoche, als Legenden wie IRON MAIDEN/SAXON/DEF LEPPARD sowie diverse damals wie heute immens Undergroundstatus genießende Heroen vom Kaliber SATAN, TOKYO BLADE, RAVEN, ANGEL WITCH, TANK, JAGUAR usw., - Genrehochkaräter in Serie veröffentlichten. Catchy groovend auf erlesenem Hymnenformat fährt der Titeltrack „The Loser Strikes Back“, obgleich der sich hervorragend ins Gesamtbild einpassende Gesang von Joe Strubel bei den überspitzt hohen Stellen zeitweise extrem polarisiert. Groovekaskaden en masse versehen mit zauberhaften Melodiebögen verteilt zunächst episch beginnend „Open Skies“. Mit „Trust and Glory“ hat es auch ein heroischer, den elf Minuten Sektor knackender zeitweise anstrengender Epic-Longtrack dessen atmosphärischer Songaufbau ein wenig an AXEL RUDI PELL'S „Land of the Giants“ erinnert, inklusive abruptem Ende verziert durch Ohohoho-Singalongs, geheimnisvollen Sprechgesang umgeben von über einem Dutzend superber Melodiebögen auf's Album geschafft, dessen ausgewogene Mischung in punkto Gefühl und Härte vorbildlichen Kontrast zwischen intensiv raumgreifender Feinfühligkeit sanfter Augenblicke und explosiv rockenender Powerdynamik des klassischen Heavy Metals bildet. „Finding You“ setzt als gefühlvoll pathetischer Abschluß ein Extrasahnehäubchen oben drauf.

Fakt ist: Der Name TRANCE steht nach wie vor unverändert für Heavy Metal im 80er-Jahre Stil mit echtem Wiederkennungswert, obwohl deren letztes Album „Die Hard“ schon elf Jahre zurück liegt, was die Qualität jedoch so gut wie überhaupt nicht schmälert, weshalb folgender Tipp für alle felsenfest auf teutonisches Härtnerkulturgut Marke ACCEPT, SCORPIONS, AXEL RUDI PELL, VICTORY schwörenden ergeht: Reinhören, wohlfühlen, und im Bedarfsfall, - zulegen!

Fazit: Hochwertiger Filigran-Edelstahl ureigenen Prägesiegels, der ein Stück nostalgischer Heavy Metal-Zeitgeschichte 'made in Germany' in die Gegenwart transportiert. - Beeindruckend! 8,5/10