HOUSE OF LORDS - Come To My Kingdom


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VÖ: 14.03.08
(Frontiers/Soulfood)

Homepage:
www.myspace.com/jameschristianhouseoflords

Kommen wir gleich ohne Umschweife auf die Haben- und Sollseiten des neuen House Of Lords Werkes (was die Band um den – leider ehemaligen – Ausnahmesänger James Christian früher mal war, dürfte jedem, der dies hier liest, eh klar sein). Auf der Haben-Seite nun steht definitiv, dass man wirklich den sinnlosen Ideen vom Vor-Vorgängeralbum „The Power & The Myth“ von Pseudo-Nu-Rock Anleihen den Rücken gekehrt hat und konsequent den Weg melodischen Hard Rocks weiter gegangen ist. Melodische Hooks und Chöre en masse, eingängige Songs, wie z. B. die wunderschöne Powerballade „Another Day From Heaven“ (die verflixt nach dem Stan Bush Cover „Love Don’t Lie“ klingt, was aber eher positiv zu bewerten ist) lassen das Melodic-Herz höher schlagen und Erinnerungen an die glorreiche Zeit der Band wiederaufleben. Soweit zum Positiven, und vielleicht sollten einige an dieser Stelle auch einfach zu lesen aufhören. „Come To My Kingdom“ dürfte fast keinen Fan enttäuschen, würde ich mal sagen. Und ja, auch ich bin Fan! 
... O.K., doch weiter lesen? Sicher? Ganz sicher?! Gut, dann nun zur Soll-Seite. Weshalb eine Band dieser Klasse auf einen eher drögen Drumsynthie zurückgreift, ist mir persönlich ein ziemliches Rätsel, trübt den ansonsten positiven Höreindruck doch etwas. Was allerdings weiter enttäuscht, ist und bleibt einfach James Christian. Hat man live, um nicht gar zu viele Peinlichkeiten präsentieren zu müssen, immer wieder auf schlichte Playback-Vocals zurückgegriffen, so muss auf CD eben der kleine japanische 19 Zoll Kollege helfen – und der hat wirklich ne Menge zu tun. Sicher, es ist noch immer James Christian, aber gemessen an früheren Tagen ist er wahrlich nurmehr ein Schatten seiner selbst. Gekonnt hat man das meiste mit dicken Backingvocal-Pflastern gekittet, aber dazwischen quält er seinen japanischen Freund doch ganz schön. Schade irgendwie. Dennoch ist „Come To My Kingdom“ ein sehr guten Melodic Hard Rock Album geworden, dass zwar sicherlich Innovation und Eigenständigkeit etwas vermissen lässt, und viele der angebrachten Riffs sind alles andere als neu, aber das stört unterm Strich nicht weiter, denn die Songs sind schlicht und einfach gut. Ob man sich an den negativen Aspekten zu sehr aufreibt, das bleibt wie immer jedem selbst überlassen.
Ein Hinweis noch am Rande: Alle Fans der alten House Of Lords-Tage sollten sich unbedingt einmal James Christians erstes Solo Album „Rude Awakening“ zu Gemüte führen. Zwar besticht die Scheibe durch eine eher bescheidene Demo-Produktion, die Songs jedoch sind klassisch-House Of Lords, und sollten jedem Fan die Tränen in die Äuglein treiben.

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