SUNCHAIR – Malum
VÖ: 29.08.16
(Roll The Bones Records/Soulfood)
Genre:
Neo Thrash/Modern Metal/Metalcore
Hoempage:
SUNCHAIR
Eigentlich kann ich mit Neo Thrash/Modern Metalsound und erst recht schon mal ganz und gar nix mit Metalcore wie alle, die mich kennen, überhaupt nichts anfangen. Das ist so, bleibt so, und wird sich erst recht nicht mehr ändern. Was mache ich eingefleischter Oldschool-Maniac also mit diesem Album? Ich versuche es mal, zu reviewen. Passend in diesen zweijahres Veröffentlichungsrhythmus legen sie nun mit dem vollständigen 8-Track-Lonplayer das nächste Album nach. Größter Trumpf der Band SUNCHAIR, die mit Malum ihr drittes Album veröffentlichen, dem jeweils im zwei Jahrestakt Veröffentlichungen der beiden Sechstracker 'Evolution' (2012) und 'Beauty' (2014) voraus gingen, ist ihr Frontmann Oliver Biklic, der sowohl mächtig derbes Gebrüll, aggro Schreie, hohen Klartongesang, verzerrt heißere Growls und alle weiteren Facetten des Metal(core)-Sektors exzellent beherrscht. Die Gitarren geben eine kräftige stets vorhandene Portion Druck, wobei vor satten Midtempogrooves ebenso wenig Halt gemacht wird. Obwohl ich zugegebenermaßen gar kein überzeugter Metalcore-Anhänger bin, kann ich diese Groovebombe der entsprechend auf Neo Thrash/Modern Metal bzw. stark auf Klangwelten aus dem Metalcore-Sektor schwörenden Anhängerschaft durchaus empfehlen. Was diese Band selbst für nicht aus dieser Ecke kommenden Hörerschichten interessant macht, sind großartige Melodic-Melancholic-Brücken die mit schönem Klartongesang und hochgradig spannenden Momenten passend kontrastreich stimmungsvolle Übergänge zu treibend heftigem Thrash/ Hardcoreanteil bilden. Vor dem technischen Können dieses begabten fünfköpfigen Geschwaders muss ich den Hut ziehen. Längere Passagen erinnern trotz Hardcore-Shouts phasenweise schwer an PANTERA und MACHINE HEAD. Alle Acht Tracks besitzen ihre eigene Stilnote, womit sich SUNCHAIR besonders positiv vom Genre üblichen Einheitsbrei abheben. Als grobe Vergleichswerte kommen mir die verquerten MESHUGGAH in den Sinn. So manches Mal bin ich durchaus an Truppen wie BULLET FOR MY VALENTYNE zu denken geneigt, während das Pendel bei längeren Passagen trotz mancher Hardcore-Shouts phasenweise schwer in Richtung MACHINE HEAD ausschlägt, was dieses Album selbst für mich richtig erträglich macht. Bei Stücken wie dem durch rasante Tempowechsel gläzenden „The Purge“, dem kraftvollen Groovemonster „Gluttony“ oder „The Closet“ sollte nicht nur die Anhängerschaft genannter Combos bezüglich SUNCHAIR's Drittling 'Malum' extrem hellhörig werden. Ach ja, Bewertung nicht vergessen: Die beläuft sich auf satte 8,5 von 10 Punkten für ein ausgereiftes Werk, das zwar stilistisch betrachtet wie schon eingangs erwähnt gar nicht mein bevorzugter Fall ist, doch soviel muss aller Fairness halber zugestanden sein, qualitativ eine Menge zu bieten hat. SUNCHAR sind bester Garant für heftig Slam-Dance Partys wo es in den tobenden Pits hoch her geht!
Punkte: 8,5/10