INTERCEPTOR - Interceptor

05 interceptor

VÖ: bereits erschienen
(Pacheco Records)

Style: Heavy Metal

Homepage:
INTERCEPTOR

Nachdem ich das angenehme Vergnügen hatte, INTERCEPTOR-Sänger Luis Thor de Mársico in Frankfurt vor dem K.I.T. Kennen zu lernen, ist nun das Review zum gleichnamigen Debütalbum fällig. Bei diesem stilsicher umgesetzten Zehntracker bedarf es keiner großen Sprachkenntnisse, dessen Inhalt an und für sich schon aussagekräftig genug ist. Auch das kraftvolle Gesangsmuster von Luis Thor de Mársico der sowohl Hochtonschreie, wie theatralisches Kino als auch Klarton modus sicher beherrscht, gehört zu den tragenden Säulen eines tollen Einstandes, der 2015 verzapft unserer Hörerfangemeinde nicht länger vorenthalten bleiben soll. Wer beim knackigen Piratenepos in Form des Midtemposmashers „Devorador De Mares“ Pate stand, erübrigt sich schnell mittels galoppierender Gitarren, kräftig ratterndem Bassläufen und feiner Leadgitarrensoli quasi ganz von selbst: RUNNING WILD aka Rock n' Rolf haben deutlich sichtbar ihre Spuren hinterlassen.

INTERCEPTOR leben 50 Minuten ihre Leidenschaft für klassischen Heavy Metal beeinflusst von Größen wie IRON MAIDEN, SAXON, JUDAS PRIEST, RUNNING WILD, OMEN, VIRGIN STEELE, RIOT etc. aus, dem ein gesundes Maß Eigenständigkeit hinzugefügt wurde. „El Camino De La Muerte“ präsentiert sich im spannenden Helden-Schlachten-Epos-Gewand inklusive Schwertklirren, stärkster Trumpf des argentinischen Fünfers ist der hohe Eingängigkeitsfaktor verbunden mit oftmals deutlich aufblitzenden Hang zum Drama, womit INTERCEPTOR auch ohne vorhandene Kenntnisse der spanischen Sprache amtlich punkten können. „La Furia del Norte“ schippert mit starken Backgroundvocalgesang im Fahrwasser von Kapellen wie OMEN/RUNNING WILD, „Sello De R'Lyeh“ geht als spannendes Bombastintro durch, dessen Inszenierung gut auf einem VIRGIN STEELE-Album (beispielsweise 'The House of Atreus, Act I oder II') Platz gefunden hätte. „Forjadores De La Metal“ glänzt durch feine Gitarrenharmonien, fließende Melodieführung, spannendem Bombast und Luis Thors Gesang. Am besten gefallen mir sowohl der intensive Spannungsaufbau bei „El Camino De La Muerte“ mittels kraftvoll unterstützender Backingvocals als auch geradlinig zur Sache gehende Brecher wie der fette Opener „La Cupula Del Trueno“, „La Furia Del Norte“ oder „Puno De Cuero deren rasanter Drive effektiv geradlinig mit viel Wucht in den Hintern tritt, was deutlich für die Qualität dieses vielseitigen Erstlings spricht. Genau das ist es was ich am allermeisten an südamerikanischem Heavy Metal klassischen Strickmusters besonders mag: Kraftvolle Musik geprägt von Ehrlichkeit, Leidenschaft und Seele.

Abgerundet wird das Album von einem optisch fein gestalteten, prima zum futuristischen Inhalt dem Kampf des einsam in der Galaxie umherstreifenden Interceptor gegen die Mächte einer gnadenlos abstumpfenden, zunehmend verrohende, wirtschaftlich ausgebeuteten Zivilisation, die gänzlich dem Werteverfall unterliegt. - Eine Zivilisation, geprägt vom Streben nach beständig mehr industriellem Profi, wo klassische Werte wie Mut, Ehre, Liebe, Freiheit und gegenseitiges Vertrauen grausam unterdrückt werden. All dem stellt sich der INTERCETOR verwegen und kühn entgegen.

Fazit: Der Interceptor hat den Kampf mich zu überzeugen, gewonnen. Alle Instrumente sind takt genau sauber auf den Punkt gespielt. Das bereits 2015 veröffentlichte Stück südamerikanischer Heavy Metal-Schmiedekunst hinterlässt effektiv Eindruck, womit sich von meiner Warte dicke 8 von 10 Punkten ergeben. Nun heißt es abwarten und schauen, wann INTERCEPTOR nachlegen. Mit dem formidablen Erstling hat sich ein im Grunde viel zu lange verborgener Geheimtipp auf dem traditionellen Heavy Metal-Sektor schon jetzt einer größeren Fangemeinde empfohlen! 8/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.