SEVEN KINGDOMS – Decennium

05 sevenkingdoms

VÖ: 05.05.2017
(Napalm Records)

Style: Fantasy-Epic/Melodic Power Metal

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SEVEN KINGDOMS

'Decennium' nennt sich das mittlerweile vierte Lonplayalbum der 2007 gegründeten Game of Thrones-Metaller SEVEN KINGDOMS. Musikalisch erinnert die Melange durchweg an eine Mischung klassischer Powermetalstrukturen auf bewährtem oft gehörtem Grundprinzip gekocht, die auf den Spirit von EDENBRIDGE oder EPICA treffen. Stimmlich befindet sich Chanteuse Sabrina Cruz auf gewohnt starkem Level. In manchen Internetpostillen werden SEVEN KINGDOMS neben dem permanent vorhandenen Powermetal mir unverständlich falschermaßen stilistisch dem Thrashsektor (!) zugeordnet. Der Haken daran ist: Dafür sind SEVEN KINGDOMS erstens viel zu melodisch, zweitens fehlt es Sängerin Sabrina Cruz, die über ein sehr gefühlvolles eher zarteres Organ verfügt an der garstigen für Thrashmetal geeigneten Stimme bzw. generell dem für Schreddermetal ruppig-rotzräudigen Organ und drittens bewegen sich alle Kompositionen auf dem klassischen Melodic-Powermetalfeld (mit zeitweiligen Ausflügen in den Speed-Bereich). Sabrina Cruz' feines hochgradig flexibles Klarton-Gesangsspektrum setzt neben dem überwiegend das klassische Fantasypowermetalklischee bedienenden Grundgerüst sowie häufig eingesetzter Doublebassdrum inlusive passend in die Thematik eingearbeitetem Spannungsfaktor Akzente. Die druckvollen überwiegend den Melodic Powermetal bis in Speedbereich abdeckenden Gitarren geben kräftig Feuer, eine straight aufspielende Rhythmussektion legt das schwere Fundament. Woran es auf dem vierten Longplayer des begabten Fünfers aus Deland (Florida) recht häufig mangelt, ist der bei allem Hang für schnell aus der Hüfte gefeuerte Akkorde im flotten Melodic-Powerspeedstil für Alben dieser Prägung so wichtig oftmals fehlende Abwechslungsreichtum. Handwerklich geht die von Fantasy, Schlachten-Thematiken des Game of Thrones-Buchautoren George R. R. Martin inspirierte Umsetzung der Königinnen/Helden-Fantasy-Geschichten bei ausnahmslos treibend vorwärts preschenden Nummern vom Kaliber „Stargazer“, „Undying“, "The Tale of Deathface Ginny“, oder einem durch herrliche Tempo-, sowie dem öfters wünschens werten Maß an Abwechslungsreichtum flankiert durch griffige Melodien, hochgradig packende von fesselndem Drive umrahmte Spannungswechsel brillierende „Castles in the Snow“ (ein echtes Highlight auf dem Zehntrackling!), sowie das den Hörer zum Schluß brutal aus allen Träumen reißend auf den Boden der Realität zurückschleudernde „Awakened From Nothing“ soweit in Ordnung. Fantasyschlachten und Game of Thrones-Liebhaberschaften werden sich auch von

diesem Werk unter Garantie berauschen lassen, dem aller Dramaturgie zum Trotz künftig mehr flexible Geschwindigkeitswechsel gut täten.

Fazit: SEVEN KINGDOMS bleiben sich und ihrer Linie treu. Wer EDENBRIDGE oder EPICA mag, sollte hier ebenfalls rein hören. Anhängerschaften des schwer metallischen Spektrums, denen die Game of Thrones-Metaller bisher gefielen, können erneut bedenkenlos zugreifen. 7/10