BOREALIS – World Of Silence MMXVII
VÖ: 27.01.17
(AFM Records/Soulfood)
Genre:
Progressiv melodischer Power Metal
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BOREALIS
Bei BOREALIS handelt es sich nicht um irgendeine eine Krankheit, sondern tatsächlich um eine kanadische Band, die allerdings mit einem ansteckenden Virus ausgestattet ist. In Europa tauchten sie 2015 über das Label AFM-Records mit ihrem eigentlich schon dritten Album „Purgatory“ auf und überzeugten mich damit auf ganzer Linie. Ihre melodisch progressive Auslegung auf diesem Album erinnerte mich sehr an EVERGREY und sollte somit in Fankreisen des (Dark) und progressiven melodischen Power Metals auf reichlich Gehör gestoßen sein. Jetzt, und auch wieder nur durch einen Zufall, fiel mir „World Of Silence MMXVII“ in die Hände. Kurze Recherche und raus kam, dass es sich bei diesem Album eigentlich das eigenveröffentlichte Debüt des Quintetts aus 2008 handelte, dass jetzt über AFM-Records in einer re-recordeten und remixten Form erstmals über eine Plattenfirma veröffentlicht wurde. Und was soll ich über dieses Album sagen? Wie schon „Purgatory“ - ein weiterer Leckerbissen! Die 10 Stücke stellen für mich eine abwechslungsreiche musikalische Offenbarung dar. Der Opener „Lost Voices“ beginnt bei den Gitarren ganz EVERGREY gleich, als dann aber der Gesang von Matt Marinelli einsetzt, wechselt das Ganze schnell in Richtung MASTERPLAN mit Jorn Lande am Mikro. Eine wirklich einprägsame, starke Nummer. Ebenso vollkommen vereinnahmt hat mich das in Richtung VANISHING POINT schielende halbballadeske „From The Fading Screams“. Die weiteren Songs spielen alle im erstgenannten Bereich mit, glänzen allesamt mit satten Gitarrenparts, untermalenden Keyboardelementen und über allem thront die markante, angenehme Stimme von Marinelli, der die durchweg melodischen Stücke eindrucksvoll und nachhaltig rüberbringt. So erinnert mich z. B. das schiebende „Eyes Of A Dream“ sogar an fast vergessene NOCTURNAL RITES in ihrer Endphase. Eine gefühlt kurzweilige Angelegenheit stellt dieser 59-minütige Longplayer dar, bei dem unbedingt noch der treibende Titeltrack (eines meiner Highlights) und das episch ausgelegte „Black Rose“ Erwähnung finden müssen.
Jetzt so schnell wie möglich noch das 2. Re-Release „Fall From Grace“ ergattern und wenn das die Klasse der beiden bisherigen Alben hält, habe ich definitiv eine weitere „Lieblingsband“ mehr.
Punkte: 9/10