ARCTIC SLEEP – Arbors
VÖ: bereits erschienen
(The Chruch Within Records)
Style: Drone Doom/90er-Classic Hardrock/Spacerock, Psychedelic Post Metal, Art Rock
Homepage:
ARCTIC SLEEP
Bei Alben wie diesem überkommt mich stets ein Schauer, selbst für mich gehört solche Musik zu den schwer verdaulichen Bocken, wenn auch in diesem Fall einem für mich gut verdaulichen. Gedanken an Soundkollagen völlig entgegengesetzt unterschiedlich wirkender Stilwelten wie Drone Doom-Metal, Space und Classic Rock verbunden mit Art Rock, Post Metal und Psychedelic brechen sich Bahn. Druckvolle Drumrhythmen, pumpende Bassgrooves, relaxt heavy groovende Gitarrenwände geführt von einem flüsternd kräftigen sich wie ein roter Faden durch alle zehn Stücke ziehenden Gesang. Musikalisch würde ich dieses abgefahrene Konstrukt als drownigen Bastard aus FLIGHT OF SLEIPNIR/40 WATT SUN treffen CULT OF LUNA, CREED oder ALAN PARSONS PROJECT bezeichnen. Was auch immer ARCTIC SLEEP auf den ersten Blick ziemlich kunterbunt verbraten, sie machen ihre Sache wirklich gut, um nicht zu sagen fast nahezu perfekt, wobei es ihnen konstant beginnend bei „Avenue Of The Giants“ über das in geradezu trance haften Rausch versetzende Handgetrommel bis zum abschließenden „Release The River“ gelingt, den Hörer zunehmend in ihren Bann zu ziehen. Themen über die Natur von geheimnisvollen Wäldern, sowie darin vorkommender Wölfe, gewaltigen Ozeanen, umgesetzt in prickelnder Laut-Leise-Dynamik im raumgreifenden Spannungsfeld zwischen harrschen Attacken, ruhigen Momenten, geheimnisvoll in die Tiefe des menschlichen Seins führender Bewustseinsebenen und natürlich vorhandener Urinstinke im XXL-Breitbandrockformat basierend auf Dronedoomwurzeln lassen es weder musikalisch, noch inhaltlich geschweige in Sachen Abwechslungsreichtum an etwas fehlen.
Fazit: Perfekte Musik zum Träumen, in sich gehen, Seele baumeln zu lassen um ganz plötzlich aus allen Träumen heraus gerissen festzustellen: „Ich denke, also bin ich.“ (Réné Descartes). 9/10