DREAMSCAPE - Revoiced

VÖ: 14.03.08
(Silverwolf Productions/NL Distribution/Alive)
Homepage:
www.dreamscape.de
Da Prog nicht unbedingt meine musikalische Heimat ist, gingen Dreamscape bei mir bis jetzt eher unbeachtet durch. Dies änderte sich jedoch schlagartig mit dem letzten Output „5th Season“ der Münchner Proggies, das mir sehr gut gefiel. Ich bin zwar kein Freund von vermarktungstechnischen Re-Releasen, aber in diesem vorliegenden Fall macht das für mich zumindest Sinn, um so einen Einblick in der Schaffenswerk der Band zu erlangen. „Revoiced“ beinhaltet eine Songauswahl der Bandära von 1997 vom Album „Trance Like State“ bis 1999 und dem Album „Very“. Da ich die Originalversionen der hier vorliegenden insgesamt 11 Tracks nicht kenne und mich so nur auf das vorliegende neu arrangierte und recordete Material beschränken kann, fällt mir auch diesmal der Zugang zu den Songs nicht schwer. Grundbasis sind melodische Arrangements im Bereich des Progmetals, wie ihn Vanden Plas und Dreamtheater ebenso verwenden. Der 5er, der über all die Jahre auf dem Posten des Sängers nicht gerade von Konstanz sprechen kann und u. a. mit Hubi Meisel und Roland Stoll einen hohen Verschleiß vorzuweisen hat, setzt auf eingängige und nicht zu verspielte Parts innerhalb der Songs. Keyboard- und Gitarrenelemente sind wohldosiert aufeinander abgestimmt, die Breaks nicht zu hart gesetzt, aber trotzdem allgegenwärtig. Ich kann beim besten Willen in der Songauswahl keine Schwachstelle finden, auch wenn ich mir das Album jetzt schon gefühlte 100 Mal angehört habe. Songs wie der Midtempo Opener „Thorn in My Mind“ gefallen durch das Zusammenspiel der schiebenden Rhythmusgitarre mit den Gitarrenriffs. Das Keyboard untermalt die melodiösen Backings bis auf das Solo im Mittelteil des Songs meist nur und macht den Track so zu einem wahren Hörgenuss. „Fateful Silence“ besticht durch das Zusammenspiel zwischen Kerinnis` Metalgitarren und den Vocals, die gerade in den ruhigen Passagen ihren vollen Reiz ausspielen. So könnte ich jetzt weiterschwärmen, beschränke mich aber nur auf das technisch starke, wieder sehr abwechslungsreiche, an Dreamtheater erinnernde Instrumental „Unvoiced“ und auf den Bonustrack „Breathing Spaces“ vom upcoming Album für 2008, der mit tief bratenden Gitarren, Doublebass und Hammondklängen und einem wirklich geilen Refrain ausgestattet ist. In mir haben Dreamscape einen neuen Fan gefunden und sie haben es meiner Meinung auch endlich mal verdient, im Heimatland ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen als bisher nur im Ausland.