THE PRIVATEER – The Goldsteen Lay

07 theprivateer

VÖ: 28.07.2017
(NoiseArt Records)

Style: Piraten (Folk)-Metal

Homepage:
THE PRIVATEER

THE PRIVATEER gehören erfreulicherweise nicht zu der Sorte Piraten Metalcombos, deren Alben sich immer gleichen, ständig nach Schema f produziert von Gute Laune-Rum und Bierexzessen erzählen, fernab des sich mittlerweile allzu oft bis zum Erbrechen selbst kopierenden ALESTORM-Syndroms. THE PRIVATEER aus dem Südlichsten Zipfel Deutschlands, genauer Freiburg im Breisgau - einer Gegend, die soviel Küstenlandschaft ist wie der Feuerfunke(n) eine Schneeflocke – widmen sich gehaltvollerem Inhalt, erzählen spannende Geschichten über Schätze, verwegene Abenteuer, geheimnnisvolle Inseln handfest gesponnener Seemansgarn im Sinne klassischer Piratenepen. Rein stilistisch geht die Musik in die FALCONER/HEIDEVOLK-Ecke, auch deutsche sich im gleichen Genre zu Hause fühlender Kollegenschaft wie die Saarländer TORTUGA könnten leicht abgefärbt haben, hinsichtlich derart gefühlvoller Leadsoli geraten hochmelodische ORDEN OGAN ebenso in Verdacht. Inhaltlich passt die ausgeglichen stimmige Mischung klassischer Heavy Metal-Struktur in Verbindung zu inbrünstig zelebriertem Folkanteil wohltuend effektiv zueinander. Material zum aus kräftiger Überzeugung Faust reckenden Mitschwelgen ist genügend vorhanden, was majestätisch durch Geige, Frauengesang, atmosphärische Akustikgitarrenklänge auf tollem Spannungslevel untermalte Grooveshantys Marke „Wide in The Open“ oder „Gunpowder Magic“ hinreichend belegen. Beim deftigen inklusive feiner Melancholic-Brücke nach vorn gehenden Groovehammer „Arrival“ setzt Pablo Heist's nachdenklicher Gesang im fein harmonierenden Duett mit Clara Held Akzente. „Ocean of Green“ besticht durch fabelhaft sich mit den Gitarren fesselnde Duelle liefernd virtuose Geigensoli, ehe das Gelächter von Piratenkapitän Devil's Eye (gab's den wirklich?) das Stück überraschend beendet. „Draft of the Strange“ wird zum Ende sogar extrem rasend schnell. Manche mag der etwas im Hintergrund gehaltene Gesang von Stimmbandquäler Pablo Heist stören, im Wechsel zu heißer gebrüllten Vocals und rauhkantiger Seeräuber-Bissigkeit passt gerade ein solcher Kontrast umso hervorragender ins Bild. Chorgesänge, Hintergrundgesang von Geigerin Clara Held, deren Violine für stimmungsvoll melancholischen Touch sorgt, ergänzen den erfrischend nach vorn gehende Seefahrertrip. „Derelict“ erzeugt den abenteuerlich spannend verträumt nahtlosen Übergang zum packenden per unheimlichen Outro eröffneten Finale „The Island, it's calling“, wenn die Piraten auf exakt jener Insel Zuflucht suchen, von woher sie kamen.

Beim Hören dieser spannungsgeladenen Scheibe bin ich mehr als nur einmal sehnsuchtsvoll zu Träumen geneigt, während andere Parts den Mitgroove- und Headbanger-Modus aktivieren.

Fazit: Eine berauschende Kaperfahrt voller Abenteuerlust gepaart mit intensiver Leidenschaft! 8/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.