EWIGKEIT - Cosmic Man

07 ewigkeit

VÖ: bereits erschienen
(Svart Records)

Style: Experimental / Black Metal

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EWIGKEIT

Stellen wir uns mal vor, das eine Reise in die Ewigkeit führt von Alpha Zentauri bis auf den intergalaktischen Highway zum transzendentalen Objekt am Ende der Zeit. Aufgepeppt mit psychedelischen Krautrockmustern, Melodiebögen feinfühliger Herkunft bei spannender Rhythmus-Tempowechselstruktur geht es bei EWIGKEIT, so der Name dieser interessanten Multifunktionscombo bestehend aus Mr. Fog. Leicht macht es einem der heiß gekochte Cosmic-Psychedelic-experimential-Gothic-Proggressive-Sud von diesem Individualisten aus dem Mutterland des Heavy Metals, England, für ein zwischen 3rd AND THE MORTAL über Vintage-Retrosound á lá HORISONT beeinflußte Stilistik über IN THE WOODS bis zu malerisch verträumten THEATRE OF TRAGEDY reichendes Hörerklientel keineswegs. Das heißere Blackmetalgekeif bei „Cold Souls“ erweist sich zunächst im Verbund mit 70er-Hardrockanteilen und traditionellem 80er-Heavy Metal-Einfluss, zeitweise u. a. ziemlich ausufernd nach feinfühlig IRON MAIDEN geprägter Melodielinie hinzugefügter Songführung mehr sperrig denn eingängig, ansonsten fließt die bunte Mixtur dieses bunt gewürfelten Bastards über weite Strecken recht sauber in ihre dafür vorgesehenen Strukturen. Zumeist langsam beginnend, entfalten alle zumeist ab 6 Minuten aufwärts reichenden Langriemen angefangen von kalten Seelen („Cold Souls“) über Weltraum Pferde („Space Horse“), bis zum Zeitreisenden Medizinmann sowie romantisch verklärt das Auge zurückschweifen lassender Sehnsucht zu außerhalb gelegene Sternensphären („Back To Beyond“) effektiv raumgreifendes Format. Ausufernde Psychedelic-Rockanteile treffen verschachtelte Progressive-Strukturen, explosives 70er Jahre Classic-Rock-Feeling umgeben von zuckersüß per Orgel erzeugter Silhouetten, 80er-Jahre Heavy Metalstrukturen und eine manchmal dezent vorhandene Black Metalader, die allerdings, wenn überhaupt im Hintergrund vorhanden ist, verbinden sich zu einem Gebräu aus Faszination und Tiefgang. Platz für Themen wie Politik, New Age-Bewegung, Phantasie, Kosmos ist reichlich vorhanden, deren Treiben die Ewigkeit genauso im kreativen Schöpfungstrichter ausspeit, wie sie es irgendwann wieder in sich einsaugt.

Das zum Abschluß noch der unverwüstliche IRON MAIDEN-Klassiker „Two Minutes to Midnight“ im bewährt-unorthodoxen Mr. Fog-Stilmuster zum Zuge kommt, (wo im Original die E-Gitarren mit packenden Leadsoli brillieren, spricht die aus dem Rahmen fallende Orgel mit endgeilem Solo!) zeugt von immenser Geschmackssicherheit und spricht einmal mehr deutlich für die beste Heavy Metalband der Welt. - MAIDEN, MAIDEN, MAIDEN, MAIDEN, MAIDEN, MAIDEN!!!!

Fazit: Schwer zu konsumierender Experimential-Blackmetalstoff anspruchsvollem Inhalts, der bei Genrepuristen auf wenig Gegenliebe treffen dürfte, dafür jedoch seinem stärker auf experimentiell gestaltete Klangcollagen ausgerichteten Fanklientel dank heftig fesselnd verstreut arrangierter Nuancenvielfalt immens treffsicher zusagen wird. - Kosmocool umgesetzter Fusions-Metal! 8/10