THE QUILL – Born From Fire

08 thequill

VÖ: 25.08.2017
(Metalville)

Style: Stoner-Hardrock

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THE QUILL

„The Quill is Back!“ lautet die markige Unterüberschrift laut Infoflyer, was bei Pseudorockacts nur allzu oft halbgar nach leerer Versprechung klingt, bewahrheitet sich bei The QUILL anno 2017 wieder umso deutlicher. Die Rückkehr von Originalsänger Magnus Ekwall verleiht der in jüngerer Zeit heftig in Stagnation geratenen Band ungeahnte Impulse. Zwei Monate im Tourpackage mit den Spacerock-Königen MONSTER MAGNET müssen ebenfalls recht spürbar auf THE QUILL, abgefärbt haben, die schwedischen Nachlassverwalter des klassischen Psychedelic-Stonerhardrock spürbar abgefärbt, denen mehr denn je deutlicher Hang zu getragener Monumental-Epic anhaftet. „Ghosthorse“ besticht neben griffiger Gitarrenarbeit durch OZZY OSBOURNE-Gesangsfacetten, es dominiert endlich wieder jenes unverzichtbare 70er-Flair, das die drei THE QUILL-Alben 'Silver Haze', „Voodoo Caravan' und 'Hooray it's a Deathtrip' auszeichnend zu brillianten Genre- Referenzwerken auf dem Stonersektor werden ließ. 'Born From Fire' kommt auch fast an die Klasse erwähnter Meisterstreiche heran; es besitzt zahlreich Kanten, Wiederhaken, nachdenklich machende Strukturen, Liebe zur Musik, - genau die Form exzessiv ausgelebter Leidenschaft für die gesunder Hard Rock dem es weder an passendem Wüstensandcharisma, Geruch tropfendem Dieselöls und Monster-Attitüde mangelt. Yeah! Der Rockfaktor kommt durch Magnus Ekwall's Organ prima zur Geltung, der noch auf 'Full Circle' oder 'T'igerblood' verstärke Anteil bluesbehafteter Verspieltheit oder lässig kernigem Easy Going-Rock-Feeling ist einem reiferen Songwritingprozess gewichen, das Resultat ist im allgemeinen fließender ausgefallen. Es regiert fett knarrzender Stonerrock auf Basis unorthodoxem Wüstenflairs, wobei trotz häufig nachdenklicher Facetten immer ausreichend Platz für's rebellieren bleibt. Was ich bei den letzten zwei Alben schon etwas vermisste, ist eine stärker durchscheinende Prise Dreck unter den Fingernägeln, welche den Schweden gerade in ihrer Top-Phase bei diesem Band Line Up anhaftete. THE QUILL zeigen sich gewohnt experimentier freudig ohne ihre Linie im geringsten zu verlieren. Zentnerdick wummernde Gitarren, tief brummende Bassakkorde wuchtiges Schlagzeugspiel einschließlich inbrünstigem Gesang zaubern mir bei Nummern vom Kaliber „Snake Charmer Woman“ „The Spirit and The Spark“, „Skull & Bones“, potentiellen Hitbreakern wie dem knalligen Einstieg „Stone Believer“, „Ghosthorse“, „Set Free Black Crow“ (mächtig düsterer 8 ½ Minuten Psychedelic-Trip durch das Seelenlabyrinth einer schwarzen Krähe) , „Hollow your Hand“ sowie gewaltig den Adrenalinspiegel auf Hochdruck bringend tiefen psychedelischer „Metamorphosis“ - dem menschlichen Wunschtraum nach Gestalt wechselnder Verwandlung. Ein sehr einfallsreich gestaltetes phantasievoll der Stonerapokalypse huldigendes Coverartwork rückt dieses tolle Gesamtwerk auch optisch in sein passendes Licht.

Fazit: Psychedelischer Stoner-Hardrock ohne überflüssigen Firlefanz, geprägt von bissiger Attitüde, rauer Kantigkeit, sehnsüchtigem Freiheitsdrang sowie gezieltem Streben nach metamorphisch sich wandelnder Bewusstseinserweiterung. - Gut gemacht. - Well done, - THE QUILL! 8,7/10