BLICKFELD - Aus`m Stand


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VÖ: bereits erschienen
(ASR/Soulfood)
Style: Pop-Punk

Homepage:
www.myspace.com/blickfeld

In der Bandinfo wird der Rezensent darum gebeten "einfach Punkrock zu schreiben". Doch ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht, werte Herren BLICKFELD. Als reinrassiger Punkrock geht mir das Debutalbum "Aus'm Stand" nicht durch. Pop-Punk trifft es da schon eher und definiert die Zielgruppe treffender. Kleine Teeniegören in "Anarchie T-Shirts", aber auch betrunkene Rocker in rosa Shirts. Nein, kein Spaß - die vier jungen Braunschweiger haben sich ihre Sporen bereits auf Tour mit J.B.O. verdient und darf man den Augenzeugenberichten (u. a. im Metal Hammer) glauben, so haben sie sich mehr als gut geschlagen. Das mag an ihrem ganz eigenen Charme liegen. Denn trotz aller Popaffinität versprühen die 13 Eigenkompositionen ihres Erstlingswerks gute Laune und den Glauben, eine Band zu hören, die das tut, was sie am besten kann: Unkomplizierter, schnörkelloser Punk mit viel Melodien, einem klaren Gesangsstil und platten Texten über das alltägliche zwischenmenschliche Dilemma. Der Opener "Blickfeld" bläst in knapp 1:30 min. in bester Punkmanier los, doch gleich im darauffolgenden "Das ist Musik" bezieht die Band Stellung und nimmt alle Kritikpunkte, die einem beim Hören ihres Albums aufkommen könnten, vorweg. Nun, wo das geklärt ist, kann man das Album genießen und erwartet kein zweites "A.C.A.B." und keine weltverbessernden erhobenen Zeigefinger. Stattdessen bieten Blickfeld Harmonien, die den Ohren schmeicheln und dennoch in einem tanzbaren Tempo vorgetragen werden. Mit "Kein Liebeslied" ist sogar eine echt schöne Ballade enthalten. Interessant wird die Band in den Momenten, wo sie den kommerziellen Pfad verlässt und bei "Keiner da" und "Rockstar" ein wenig erwachsener klingt. Das abschließende "Das Ziel" ist aus dieser Sicht das Highlight des Albums und weiß durch einen hypnotischen Groove und spacige Gitarren zu überzeugen. Demgegenüber steht der Radiosong "Die ganze Welt", der in all seiner Berechenbarkeit und dem Mitsingfaktor Freunden von GREEN DAY, SUM 41 oder auch Die ÄRZTE das Herz in der Brust hüpfen lassen sollte. Wenn die Band ihrer Linie treu bleibt und beim nächsten Album ein größeres Augenmerk auf eine transparente Produktion und einen zentrierteren Gesang legt, dürfte ihnen ein Platz im CD Regal und im Herzen aller NachwuchsPunkGören der Nation sicher sein.

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