KADAVAR – Rough Times
VÖ: bereits erschienen
(Nuclear Blast Records)
Style: (Retro) Hard Rock
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KADAVAR
Stieß „Berlin“ dem Hauptstadt-Trio KADAVAR die Tür zum Mainstream ganz weit auf, muss das Nachfolgewerk 'Rough Times' geradezu eine Herausforderung gewesen sein. Trotz immenser Erwartungshaltung seitens der treuen Fangemeinde kann in Bezug auf KADAVAR (Kollege Jochen bezeichnet sie gern scherzhaft als 'Kadaver') – Entwarnung gegeben werden. Hinterlässt schon der schwerblütige als Opener nahezu perfekt geeignete Titeltrack 'Rough Times' deutlich Spuren, lassen weitere in schwerblütigem, wunderschön harmonisch fließendem Beat dröhnende Groovemonster vom Format „Into The Wormhole“, „Vampires“ oder „Words of Evil“ gewaltig Eindruck. „Die Baby Die“ verführt als chillig entspannt rockender Ohrwurmhit zu ausgelassen schrägen Tanzeinlagen, der „Skeleton-Blues“ outet sich als oberamtlich fuzzig fett im Stonergroove rollendes Brecherstück mit saftig viel BLACK SABBATH-Flair. Fein dosierter Orgeleinsatz sorgt zwischendurch für Auflockerung, ansonsten erschlägt einen 'Rough Times' geradezu mit intensiv schwerblütigem Beat. „Tribulation Nation“ rockt sich per massiver Sound-Wall unwiderstehlich ins Blut, zeitweise intensiv fesselnd beklemmende Atmosphäre aufbauend, „The Lost Child“ erlaubt sich, mit IRON BUTTERFLY/THE DOORS Einflüssen zu spielen ohne peinlich zu wirken, der akustische Singer-Songwriter-Part einschließlich Pfeifpassage lässt hinsichtlich Melodie an die ruhigeren instrumental Parts in der Anime-Serie Hellsing denken, was dem Inhalt das besondere Etwas gibt.
Fazit: 'Rough Times' erreicht das Niveau aller drei Vorgängeralben, zeigt das versierte Kauzbart-Trio viel weniger fröhlich als gewohnt, überraschend häufig von dunkel melancholischer Schlagseite beeinflusst, wobei es letztendlich völlig egal ist, ob sich THE DOORS mit BLACK SABBATH-Einflüssen kreuzen. KADAVAR haben erneut Wertarbeit auf beeindruckend hohem Niveau abgeliefert! Saucool rockender Tobak! 8,5/10