SPEED LIMIT – Anywhere We Dare

10 speedlimit

VÖ: bereits erschienen
(Pure Rock Records)

Style: Heavy Metal

Homepage:
SPEED LIMIT

SPEED LIMIT sind seit 1979 im Geschäft, veröffentlichten bislang drei Alben plus eine EP um nach siebenjähriger Pause mit ihrem aktuellen Silberling die klassische Hard n' Heavy-Fangemeinde zu beglücken. Musikalisch erwartet die Hörerschaft  traditioneller Heavy Metalklänge ein bunt gemischtes Sammelsurium gestreckt auf elf Tracks, die sich irgendwo in der Schnittmenge der NWOBHM zwischen alten DEF LEPPARD (!) IRON MAIDEN sowie den wenn überhaupt nur indirekt der NWOBHM hinzuzurechnenden JUDAS PRIEST oder einer bekannten Solinger Klingenfirma aus Deutschland, namens ACCEPT bewegen. SPEED LIMIT ziehen konsequent ihr Ding durch, manches wirkt sogar ziemlich improvisiert, es macht  diesen Silberteller jedoch dafür umso sympathischer. Massive Riffs, lockere Grooves, verbunden mit dem dramaturgischem Gesangsstil von Vocalist Manuel Brettl, beständig vorhandenes Faible für die goldenen 80er geben dem auf klassischem Hardrock und Heavy Metal-Spirit fußenden Material Substanz, zeitweise wirken die längeren Songs aus 'Anywhere we Dare' extrem in die Länge gezogen, wodurch sie sich zwischendurch in Langatmigkeit verlieren. Handwerklich lassen SPEED LIMIT nicht viel anbrennen. Auch eine Ballade wie „Sign of the Times“ wirkt neben dem härteren Material keineswegs deplatziert geschweige aufgesetzt kitschig. SPEED LIMIT sind ihrer seit 1979 eingeschlagenen Linie treu, die Österreicher um Basser Chris Pawlak, der als einziges Gründungsmitglied aktiv ist, schaffen es heute noch,so authentisch zu klingen, wie zahlreiche 80er-Acts, die im Grunde nichts anderes tun, als ihre bevorzugte Form unserer Lieblingsmusik zu spielen. Mit anderen Worten: Klassischen Hard n' Heavy Sound inklusive gefühlvoller Leadsoli, krachenden  Riffs, Klartongesang, Schlagzeugspiel, Bassbeats und Rebellischer Attitüde. Sich  bei SPEED LIMIT am stark auf 80er-Jahre angelehnten Soundraster zu reiben, wäre schlichtweg Erbsenzählerei, weshalb dieses häufig bei vielen modern produzierten Silbertellern deutlicher ins Gewicht fallende Kriterium hier kaum eine Rolle spielt.
Als Anspieltipps eines nicht für die breite Masse zugänglichen Silbertalers empfehlen sich der mit schönen Ohohoho-Singalongs aufgewertete Groover „Sober Truth“, ein betreffs Songaufbau in Richtung frühe DEF LEPPARD schielendes „No More Ace To Play“, sowie der voll ins Mett hauende Titeltrack „Good Year For Bad Habits“.
Fazit: Ganz ordentlich, mit deutlichen Abstrichen in der B-Note. 7/10