JESS AND THE ANCIENT ONES - The Horse and Other Weird Tales




VÖ: 1.12.17
(Svart Cargo)

Style: Psychedelic (Occult) Rock

Homepage:
JESS AND THE ANCIENT ONES

 

Leicht macht es mir die finnische Psychedelic-Rock-Gemeinschaft JESS AND THE ANCIENT ONES mit ihrem neuen Silberling definitiv nicht, zunächst stellt sich überraschend ein wenig Enttäuschung ein. Irgendwie verliert sich das wie gewohnt fein gewobene Songmuster bei den ersten zwei Tracks zunächst (noch) etwas im Sumpf biederer Austauschbarkeit. „You and Eyes“ deutet danach ohne viel Federlesens zu machen, mehr als nur an, was sich erfreulicherweise auch bestätigt: 'The Horse and Other Weird Tales' greift nun richtig intensiv hochgradig effektiv! Ok JESS AND THE ANCIENT ONES standen schon immer für Tanzbare Beats häufig flotter Art, was auch dieser höchst experimentiell gestaltete Silberdeckel mittels aberwitzig schräg zwischen betont rockig, lässig, jazzig über progressive bis finster bluesig inspirierter Bandbreite diverser 60er/70er Rock-Helden (UFO, THE DOORS; BLUE ÖYSTER CULT, PINK FLOYD, S.A.H.B. usw.), beeinflusst nachhaltig unterstreicht.  Mit den Folgetracks "Radio Aquarius", „Return Hallucinate“, (Here Comes) „The Rainbow Mouth“, „Minotaure“ und dem phasenweise (wenn auch nur dezent) im AVATARIUM-Bottich rührenden „Anyway The Minds Flow“ erfährt das Album eine superbe Steigerung bis zum Schluß wobei der Spannungsfaktor immens nach oben geschraubt wurde. Daran zeigt sich, wozu die talentierte Finnencrew angeführt von ihrer charismatischen Sängerin Jess, fähig ist, wenn sie höchste Priorität auf anspruchsvolle Lyrics verbunden mit einem prickelnden Maß flexibler Kreativität, abwechslungsreiche Songstrukturen angetrieben von intensiv fesselnd groovender Vorwärtsdynamik legt.

Fazit: Ein Album das zunächst ungewohnt schwächelnd beginnt,  dessen Qualitätslevel sich spätestens ab Track drei gewaltig erhöhend bis zum Ende hin zunehmend immer stärker wird. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Die etwas kurz geratene Gesamtspielzeit von nur 34:31 Minuten. Vom Neunerbereich diesmal knapp entfernt, liegen J.A.T.A.O. nach etwas holprigem Beginn dank superber Steigerung ab Track drei "You and Eyes" noch klar im fetten 8,5er-Bereich. 'The Horse and Other Weird Tales will nicht nur einen vom Pferd sondern vielmehr von kuriosen Begebenheiten erzählen, bizarr-schräge Stories mit entsprechend anspruchsvoller Lyric besitzt das Album zu Hauf. Bewertenderweise bleibt festzuhalten: Nicht ganz so stark wie der hochkarätige Vorgänger, doch allemal dem bisherigen Schaffen von JESS AND THE ANCIENT ONES würdig. Somit überquert auch das Pferd mühelos im sicheren Galopp die Ziellinie. - 'The Horse And Other Weird Tales ist ein unverzichtbares Muss für Psychedelic-Rock-Fans, die's gern abenteuerlich, gespenstisch, verträumt, düster,obskur und bizarr mögen! 8,5/10
Michael Toscher



 

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