DEAD MAN - Euphoria

VÖ: bereits erschienen
(Crusher Records)
Style: Psychedelic / Progressive / Folk
Homepage:
www.myspace.com/deadmansweden
"Euphoria" ist die zweite Veröffentlichung der schwedischen Formation DEAD MAN, welche sich folkloristischen Akustikgitarren, psychodelischen Arrangements und progressiven Songstrukturen verschrieben hat. Das Gebräu ist ungenießbar für Metalheads und straighte Rocker, doch wem nach Melancholie abseits der Gothic- oder Emoschiene dürstet, der sollte sich einen Schluck des Schwedentrunks genehmigen. Der Rausch beginnt eher verhalten, die ersten Songs sind einfach nur ruhig, doch nach einem kurzen instrumentalen Break schwenkt die Stimmung in "Light Vast Corridors" um. Verstörende Nebengeräusche, eine düster psychotische Stimmung mit provokanter Laut/Leise-Dynamik und ein seltsames Stimmengewirr zum Ende läuten den Auftakt zu einem wahren Höllentrip ein. Danach herrscht Stille. Fast eine Minute lang presst man die Ohrmuschel an die Speaker - in der Hoffnung, dass es das nicht gewesen ist und mit einer traurig schönen Melodie erhört ein Song namens "The Wheel" die Gebete und kriecht langsam in die Gehörgänge. Auch die durch den Stimmverzerrer gejagten Vocals schmiegen sich ohne Umstände in das Soundgeflecht ein. Auf höchstem Niveau wird für den restlichen Verlauf des Albums weiter musiziert und die Band schafft es immer wieder, durch unerwartete Wandlungen ihrer Songs die Hörerschaft zu verrücken und zu verzücken gleichermaßen. Das allzudeutliche BLACK SABBATH Zitat in "Rest in Peace" hätte man sich meiner Meinung nach allerdings lieber verkniffen. Ansonsten gibt es an "Euphoria" nichts zu mäkeln, vorausgesetzt man hat sich mit durchgängigen Akustikgitarren, dem Einsatz von Violinen und Querflöten, den überlangen Instrumentalpassagen und dem zu jeder Zeit melancholischen Gesang von Kristoffer Sjödahl arrangiert.