JINX - Stand Up For Rock n' Roll Power (Compilation)
VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)
Style: Heavy Metal
Homepage:
JINX
Das Zusammenstellungen durchaus recht sinnvoll sein können (nicht immer müssen), zeigt die 16-Track-Compilation der französischen Heavy Metalband JINX, womit das 1986er Minialbum 'Stand Up For Rock n' Roll Power, die 1988er-Viertrack-EP 'Rockin' Band' und fünf Demoaufnahmen vom nicht mehr veröffentlichten 1989er-Album-Release zu neuen Ehren kommen. Gelegenheit, für Fans und Liebhaber klassischer Heavy Metal-Mucke eventuell bestehende Lücken in der Tonträgersammlung zu füllen. No Remorse Records nahmen sich den Backkatalog der von 1981 – 85 unter dem Namen SERVICE COMPRIS, ab 1985 bis 1990 unter JINX firmierenden Band zur Brust, wodurch diese im September 2017 als Compilation erfolgte Neuwiederveröffentlichung des alten in den 80ern fast völlig untergegangenen Materials letztendlich zu Stande kam.
Stilistisch lagen JINX mit ihrem unter dem Etikett 'Heavy Metal' durchgehenden Stadion-Hardrock in irgendwo in der Schnittmenge zwischen ähnlich gelagerten ebenfalls in den 80ern aktiven, wesentlich erfolgreicheren Bands wie KROKUS und QUIET RIOT, neben dem rauen zeitweise krächzigen Organ von Chris Chambley (der Größen wie Mark Storace und Kevin Du Brow recht nahe kam!) beherrschten klassische-Hardrock-Strukturen basierend auf kräftiger Gitarrenarbeit angetrieben von kräftigem Schlagzeugpunch das Geschehen des Franzosenvierers. Permanent regierte Up- und Midtempo-Metal verziert von kantigen Riffs, gestützt durch griffige Leadsoli und klassisches Powerrock-Drumming, was dieser talentierten Formation möglicherweise auch zum Verhängnis wurde, weil das Grundschema aller Songs sich allzu häufig recht gleich blieb. Mehr Abwechslung wäre für den Vierer hilfreicher gewesen, um zumindest neben ihren Landsleuten QUIOT RIOT bestehen zu können.
Soundtechnisch gab's an der Abmischung nichts zu bemängeln, die Aufnahmen gehen selbst heute noch als gut produziert durch, einen solchen Sound hätte sich manche Kapelle jener Zeit wohl nur allzu gern gewünscht, doch letzten Endes nie bekommen. Die Demoaufnahmen können soundmäßig gegen das bereits veröffentlichte Material mühelos bestehen. Schade, das sie vorher nicht mehr veröffentlicht wurden, denn hier gingen JINX eine ganze Spur rotzräudiger, ruppiger und härter zu Werke. Tragischerweise kamen die Franzosen mit
ihrem starken deutlich NWOBHM-lastigen 1989er-Material mindestens vier Jahre zu spät, um sich damit rechtzeitig in die Erfolgsspur zu begeben. Der Zug war 1985 bereits abgefahren.
Anspieltipps einer durchaus lohnenden 'Best Of'-Kollektion sind die Titeltracks der beiden Eps „Rockin' Band“,„Stand Up For Rock n' Roll-Power“, das überraschend flott Fahrt aufnehmende Parallelen zu Richtungsweisendem 80er-NWOBHM-Kult Marke TANK/TOKYO BLADE schweifen lassende Doppel „Joes Got It“/„Lawless Suzy“. Bei „Moving Shadow“ fühlt man sich als Oldschooler an den TYGERS OF PAN TANG-Spirit erinnert, während „Running By Midnight“ ganz frühes SAXON-Faible aufblitzen lässt, als die Stahladler-Roadcrew in ihrer wilden Anfangszeit etwa ein gefühltes Dutzend Songs ausschließlich Rock n' Roll und Motorrädern widmete.
Beide EP's ergeben zusammen mit dem stärkeren Demo-Material 7,5 von 10 Punkten, daraus resultiert folgendes
Fazit: Das vom griechischen No Remorse Records-Label zur Freude echter Szene-Insider auf nur 500 Stück begrenzte 16-Track-Gesamtpaket ist eine Anschaffung wert. 7,5/10