HARPYIE - Blindflug (re-recorded)

VÖ: 26.01.18
(Metalville)

Style: Mittelalter Rock

Homepage:
www.harpyien.de

Kritik:

Ein re-recording des Debüt Albums nach nur 5 Jahren? Da ich das Original nicht kenne, kann man nur vermuten, welche Schwächen das Erstlingswerk der Ostwestfahlen aufwies. Diese müssen schlussendlich aber sehr gravierend gewesen sein, sonst hätte man sich sicherlich nicht zu diesem Schritt entschlossen. So haben nun auch Neu-Fans das Vergnügen, dieses bereits vergriffene Werk in ihren Regalen zu horten. Denn, das darf ich verraten, im Gegensatz zu vielen anderen Bands, deren Werke das Makrolon nicht wert sind, auf dem sie veröffentlicht werden, besitzt „Blindflug“ so viel Potential, dass es schade wäre diese Songs nicht einer größeren Käuferschaft zu kredenzen. Soundtechnisch (wohl ein Manko der früheren Version) bewegt man sich up to Date mit einer kräftigen, stimmigen Produktion, die man glücklicherweise nicht allzu glatt gebügelt und verfälscht hat. So entsteht bereits beim normalen Hören der sehr ausgewogener Eindruck eines möglichen Liverlebnisses, das man wunderbar auf die Bühne portieren kann. Auch dürfte ein Feinschliff im Songwriting erfolgt sein, denn die Stücke klingen allesamt eingeschliffen und makellos. Neben den teilweise sehr eigenständigen Kompositionen besitzt man aber auch eine teilweise sehr hörbare Nähe zu Subway to Sally, Versengold oder Nachtgeschrei. Sprich man macht vieles richtig ohne dabei eigene Wurzeln zu sehr in den Hintergrund zu verschieben. Um das Ganze auch für Erstkäufer des Debüts aufzuwerten und zu veredeln, packt man außerdem noch sechs Bonustracks mit auf den Digipack, die meist mit vielen Gastmusikern aufgewertet wurden. Natürlich spielt hier auch der persönliche Geschmack mit. „Karneval der Kreaturen“ hätte man sich in meinen Augen jedoch sparen können. Dafür kredenzt man im Gegenzug mit „Elisa“ den wohl besten von Subway to Sally selbst (in Form von Simon Michael) remixten Song, den die eher schreibfaulen Potsdamer leider seit Jahren nicht mehr hinbekommen.

Fazit: Jahrelange Entwicklung und der Drang um Perfektion zeichnen sich auf „Blindflug“ anno 2018 deutlich aus. Hier lockt man mit schönem Songwriting und einer ausgewogenen Genre-Abwechslung, die sich hören lassen kann. Wem obenliegend genannte Bands am Herzen liegen, der kommt an diesem Release nicht vorbei. Manches muss eben einige Jahre reifen um schlussendlich das Prädikat perfekt zu erhalten. Alles richtig gemacht! 8,5 von 10 Punkte

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