TUNES OF DAWN - Of Tragedies In The Morning & Solutions In The Evening
VÖ: 09.05.08
(Plainsong Records/Al!ve)
Homepage:
www.tunesofdawn.com
Bei den Berlinern Tunes Of Dawn wage ich mich mal in ein von mir selten bedientes Genre. Warum? Beim Anzappen des Albums bleib ich gleich beim Opener „Fall“ hängen, der mir sofort ins Ohr ging und mich irgendwie nicht mehr losließ. Der Stil lässt sich mit früheren HIM oder The 69 Eyes am ehesten vergleichen. Ähnlich ging es mir beim Track „C.A.T.Y.A“. Diese träumerisch, melancholische getragene Stimmung, die diese beiden Songs verbreiten, hat es in sich. O. K., der doch sehr synthetische Synthesizer Sound (like Type O Negative) und der noch mehr an einen Computer erinnernde Drumsound sind nicht wirklich was für mein Metallerherz und somit gewöhnungsbedürftig, passen aber doch letztendlich zu den Songs. Das Trio schafft es auf den 12 Tracks, das Thema Selbstmord und Depressionen musikalisch wirklich interessant und abwechslungsreich zu verpacken, ohne dass der Hörer gleich zum Strick, zur Klinge greift oder sich sonst wie in eine Endzeitstimmung versetzt. Nicht zuletzt dürfte das auch ein Verdienst von Sänger Hagen Schneevoigt sein, der gefühlvoll und mit viel Effekten unterlegt in den Songs stimmlich variiert. Beispielhaft hierfür die „Motorcycle Baby“, wo mit Growls und tiefern Gitarren alles im Gesamtpaket geboten wird. Auch schafft es „It’s All Tears“ trotz oder gerade wegen seinem wavigen Touch sich in mein Ohr zu mogeln. Psychisch stabile Grufties und Goth Rocker werden mit dem Zweitwerk „Of Tragedies In The Morning & Solutions In The Evening" von T.O.D. mit Sicherheit warm werden. Ich für meinen Teil mit dem Großteil des Werkes auch, wobei ich neben den schon genannten produktionstechnischen Hinlänglichkeiten, auch noch gewisse Abstriche bei dem einen oder anderen Song mache. Aber das ist reine Geschmackssache… sagte der Affe, als er in die Seife biss.