PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS - The Age of Absurdity
VÖ: 26.1.18
(Nuclear Blast Records)
Style: Hardrock
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PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS
Nachdem das Kapitel MOTÖRHEAD durch Lemmy's Tod im Jahr 2015 in trauriger Form geschlossen wurde, konzentriert sich deren Ex-Gitarrero PHIL CAMPBELL auf seine neue, fast rein familiär geprägte Zweitband, deren Namensgebung wen wundert's (?), gar nicht all zu weit von seiner früheren Hauptcombo entfernt liegt. Über Mr. Campbell's beeindruckende Qualitäten an der Sechssaitigen bedarf es nicht vieler Worte. Zum weiteren Band-Line Up gehören dessen Söhne Todd, Dane und Tyla, die zusammen mit Sänger Neill Starr die Band komplettieren. Ein starker Hauch MOTÖRHEAD scheint hier und dort immer durch. Ganz weg dividieren soviel ist klar, lässt sich der gute alte stellenweise (nicht beständig) am mancher Ecke auch schon mal durchsickernde MOTÖRHEAD-Sound, wie ihn PHIL CAMPBELL bei seiner Ex-Formation prägte ohnehin nicht; dennoch klingt 'The Age of Absurdity' überraschend frisch, eigenständig und zugleich dynamisch. Fetten Anteil daran hat Sänger Neill Starr, dessen rauchiges mal im klassischen Klarton singendes, ebenso kraftvoll brüllendes Organ genau jene zwischen Rock, Blues und massiv rebellischem Protest getränkte Rock n' Roll-Röhre darstellt, die solchen Bands wie PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS perfekt zu Gesicht steht. Groovemonstern wie „Skin and Bones“, „Welcome To Hell“ oder „Get On Your Knees“ wohnt ein kräftiger Schuss räudiges Straßenpunkflair inne; - genau jene Essenz, die auch MOTÖRHEAD unverkennbar zu eigen war, daneben wecken kantig flott vorwärts preschende Nummern („Ringleader“, „Gypsy Kiss“) intensives Hardrockflair, während der kurze keine zwei Minuten dauernde Feger „Dropping The Needle“ so schnell er begann auch schon wieder vorbeigerauscht ist. Satte Dampfhammergrooves verteilt das von wuchtigen Riffs gesteuerte „Step Into The Fire“. Exzessiv Blueslastig inlusive Mundharmonika schleppt sich „Dark Days“ aus den Boxen. Für den coolsten Aufhorcher sorgt jedoch die ungewöhnlich gedehnt auf sechseinhalb Minuten gestreckte, phasenweise sogar balladesk arrangierte, das Feierabendgetränk zum Genuss machende heftig Emotionsschub freisetzende Melancholic-Blues-Schlußsession „Into The Dark“.
Fazit: Das hätte selbst Lemmy kaum besser hinbekommen. Kraftvoll produzierter Hardrock mit raubeinig in den Hintern tretender Straßenattitüde, wie ihn sowohl MOTÖRHEAD-Fans als auch hart groovende Rock n' Rollmaniacs diverser Coleur am liebsten mögen! 8,5/10