TURBONEGRO - Rock n' Roll-Machine



VÖ: 02.02.18
(Burger Records/Red Eye)

Style: Hardrock/Punk/Rock n' Roll

Homepage:
TURBONEGRO

Als meine Wenigkeit das erste mal 1998 mit den norwegischen Rock n' Roll-Punks TURBONEGRO bzw. deren Album 'Apocalypse Dudes' in Berührung kam, begegnete mir beim letzten Stück die Frage: „Are You Ready for some Darkness?“ Obwohl das Album bereits zwei Dekaden in der Vergangenheit zurück liegt hat dessen Inhalt bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Am 2. Februar 2018 werden die Motoren der „Rock n' Roll-Machine“ gestartet, - auch wenn der letzte offizielle Studio-Longplayer aus dem Jahr 2012 datiert, laufen sie auf der aktuellen Studiolangrille Nummer neun wie geölt. Griffigkeits- und Ohrwurmfaktor sind so hoch wie lange nicht mehr, woran auch der als Ersatz für Pal Pot Pamparius ins Team nachgerückte Tastenzauberer Crown Prince Haakon-Marius erheblichen Anteil hat. Das die kampferprobten Osloer Hardrock-Punks mit Hank von Helvete- Nachfolger Tony Silvester alias Duke of Nothing ihr bisheriges Spektrum sogar um einige ungewohnt bereichernde, garantiert nicht von einer Combo wie TURBONEGRO zu erwartende Feinheiten ausbauten, zeigt sich erfreulicherweise daran: Albumtitel und Inhalt sind bei der größten Underground- bzw. kleinsten Mainstreamband Programm.

Das spannend von mystischer Sprech-Sequenz eröffnete Einleitungsintro „The Rock and Roll Suite – Part I: Chrome Ozone Creation“ startet die Motoren, bis im Folgetrack „Part II: Well Hello“ der harte Rock n' Roll in Form knackiger Gitarrenriffs, bruzzelnder Bassgrooves, taktvoller Trommelschläge und reißerischen Gesangs das Kommando übernimmt. „Part III Rock n Roll Machine“ verteilt durch AC/DC Hoi, Hoi-Gesänge sowie epischem Zwischenpart aufgewertet fettes Gute Laune-Partyflair , „Hurry up and Die“ erinnert an einen schräg aus den Boxen sich windenden Rock n' Roll-Bastard aus AIRBOURNE/RAMONES trifft MONSTER MAGNET, „Fist City“ groovt leichtfüßig inklusive hohem Ohrwurmfaktor, kaum weniger griffig präsentiert sich der plakativ nach VAN HALEN's Jump (!) schreiende Riffrocker „Skinhead Rock & Roll“. „Hot For Nietzsche“ elegant von Pianoklängen und AC/DC-Breitband-Riff eröffnet, wird zur demonstrativ ausgelebten Rauschorgie, „Let The Punishmend Fit The Behind“ lässt Freiraum für melodisch swingende Grooves verbunden mit einer intensiv emotionellen Achterbahnfahrt zwischen Depressionen, Drogen und Alkohol. Die US-Kult-Horrorfilm-Regisseur gewidmete „John Carpenter Powder-Ballad“, entwickelt sich zur elegant lockeren spannunungsgeladen athletischen Rocknummer. Rock n' Roll-Maschine ist vielseitig spannendes Kino, reich an pfiffigen Melodien, Überraschungen, kernigem Groove und durchdacht aufgebauten Spannungsbögen.

TURBONEGRO-Puristen können sich ganz schnell von der Vorstellung verabschieden Direktvergleiche zum Genre-Meisterwerk 'Apocalypse Dudes' zu ziehen. Die verbieten sich vollständig. Seit zwanzig dazwischen liegenden Jahren hat sich auch bei einer Band wie TURBONEGRO viel geändert, dennoch besitzt 'Rock n' Roll-Machine' alle Komponenten einer hochgradig fesselnden massenweise saftige Grooves austeilenden Scheibe, die sich problemlos in die Band-Bio-Grafie des unorthodox irrwitzig schrägen Osloer Hardrock/ Punk-Sechsers mit klarem Hang zu offenkundiger Provokation einfügt.

Fazit: Diese Band muss man als Fan eines faszinierend vielseitig hart rockend sich irgendwo zwischen AEROSMITH, ALICE COOPER, BLACK FLAG, CIRCLE JERKS, RAMONES, MOTÖRHEAD und THE STOOGES wieder findenden Klangspektrums einfach mögen. Bezeichnenderweise dafür steht auch die Tatsache, das der bisherige Fundus mit so mancher AC/DC, DANZIG, VAN HALEN-, MONSTER MAGNET-Färbung um bereichernde Einflüsse aufgestockt wurde. Fakt ist: TURBONEGRO haben es wieder geschafft sich neu zu erfinden - und dabei dennoch immer ganz sie selbst zu bleiben, darauf die Hörnergabel - Rock n' Roll! 8/10

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