CHRIS BAY – Chasing The Sun

02 Chris Bay

VÖ 23.02.18
(Steamhammer/SPV)

Genre:
Pop Rock

Homepage:
CHRIS BAY

Um für den Einstieg für diesen Ausflug in die musikalische Selbstständigkeit die passenden Worte zu finden, war gar nicht so einfach. Dass Schwiegermutters Liebling, wie man die FREEDOM CALL Fronterscheinung auch bezeichnen könnte, irgendwann mal was eigenes veröffentlichen würde, hätte der Kenner der Person Chris Bay durchaus vermuten können. Bay, der neben seinen Happy Metallern auch in der Rockcover Band F.U.C.K. aktiv ist und früher gerne als Solokünstler durch kleine Clubs tingelte, ist einer dieser rast- und ruhelosen Musiker, die stets bemüht sind, ihre kreative Ader im Studio ausleben und vertonen zu müssen. Aus einem solchen Sammelsurium an Ideen besteht „Chasing The Sun“. Über die Jahre hatten sich so viele Songs angehäuft, die Bay für zu gut befunden hatte, um sie in der Schublade vergammeln zu lasen. Elf Stücke hat er nun ausgewählt und in Form dieses Longplayer Debüts veröffentlicht. Der Mittelfranke verarbeitete in diesen Liedern sehr persönliche Eindrücke und Empfindungen, die zu einem Metal-Album einfach nicht gepasst hätten. Bis auf das Schlagzeug, das FC-Felldrescher Ramy Ali eingetrommelt hat, wurde „Chasing The Sun“ komplett von Bay selbst eingespielt und aufgenommen. Tja und musikalisch, was erwartet einen da? Vordergründig wird der Hörer hier zunächst an ganz softe FREEDOM CALL denken, was durch Melodieführung und eben die Stimme auch nicht von der Hand zu weisen ist. Der Opener „Flying Hearts“ soll dafür mal Pate stehen. Aber schon beim nächsten Stück „Light My Fire“ wird es poppiger. Catchy sind die Lieder weitestgehend alle, dafür ist Bay mit seinem Songwriting ja bekannt, aber der Metaller/Hardrocker wird sich spätestens beim Keyboard unterstützten und hymnisch getragenen „Move On“ fragen, was er mit diesem Album soll. Den direkten Bezug zu FC stellt man bei zu vielen Songs fest, deutlich auch wieder bei der Singleauskopplung „Radio Starlight“. Ok, „Hollywood Dancer“, zu dem man auch ein Video veröffentlicht hat, ist dahingehend ein erster „Ausreißer“, wobei man den Text des Songs eher mit einem Augenzwinkern verstehen sollte, denn er dreht sich um die Kehrseite des Erfolgs. Cool und für den Chris mal was anderes finde ich die rockige Nummer „Bad Boyz“, die mich sogar ein wenig an das letzte Album von KISSIN’ DYNAMITE erinnert. Und wer jetzt auf Hausfrauenalarm in Form von vielen Balladen getippt hat wird leider enttäuscht. Mehr als mit „Where Waters Flow To Heaven“, einer Halbballade und „Love Will Never Die“ ist auf dem Silberling dahingehend nichts zu finden.

Unterm Strich ist „Chasing The Sun“ ein für den Metalfan verzichtbares, den Rockliebhaber ein grenzwertiges und den Chris Bay-Fan ein weiteres Must Have-Album geworden. Von meiner Seite aus mag das Album wegen der textlichen Inhalte berechtigt sein, aber musikalisch ist mir das zu viel FREEDOM CALL light und richtige Überraschungen sind Mangelware.

Punkte: 7/10

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