USURPRESS - Interregnum



VÖ: 23.02.18
(Agonia Records)

Style: Progressive Death Metal

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USURPRESS

Wusste mich der USURPRESS-Drittling 'The Regal Tribe' mächtig zu überzeugen, macht es mir dessen Folgewerk 'Interregnun' diesmal nicht so leicht, obwohl trotz aller Härte oft die klare Linie erkennbar wird.

Episch ruhige Passagen halten sich mit abrupten Knüppelattacken die Waage. Insgesamt ist 'Interregnum' im Vergleich zu allen bisherigen drei USURPRESS-Langrillen eine ganze Ecke softer ausgefallen als bisher, dennoch können die Schweden erneut kräftig punkten, wenn sie den Härtefaktor inklusive extrem harrscher Death-Growls geschickt mit verträumter Melancholie kombinieren. „A Place in the Panteon“ leitet zunächst herrlich verträumt in den Gesamtkontext ein. Psychedelischer Anteil darf ebenso wenig fehlen, wie auch wenige zumindest vereinzelte Überraschunsmomente, die sind bei USURPRESS nämlich immer mal drin. An verschachteltem Inhalt mangelt es den Schweden erneut nicht. Bei „In Books without Pages“ bilden schleppender Düster Doom und aggressiver Deathmetal das Grundgerüst, „Late in the 11:th Hour“ begibt sich zunächst auf Grooverifflastig eingefärbtes Terrain, ehe kräftig an
der Temposchraube gedreht wird, um aufeinmal deutlich Sludgelastigre Konturen anzunehmen. So geht es wechselweise hin und her. „Ships of Black Glass“ (I: Shards, II: Black Echo) baut zeitweise auf Klargesang unterlegt von feinfühligen Melodiebögen. Ähnlich Experimentiell gestaltet sich das Restmaterial. Der fesselnde von Gotischer irgendwo zwischen SISTERS OF MERCY, Front 242 und TYPE O' Negative liegender Rock-Frequentierung beseelte Rausschmeißer „The Vagrant Harlot“ markiert den unangefochtenen Höhepunkt einer vielseitigen sowohl für Genrefans als auch toleranten allzu gern über den Tellerand hinaus blickenden Naturen wärmstens zu empfehlenden Scheibe.

Fazit: Verschachtelter Progressive Death Metal auf gutem Niveau inklusive Doom/Sludgezutaten in gewohntem Finsterformat dem Trends ebenso fremd sind, wie dem Atheisten der Besuch einer Kirche. 8/10

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