CANDLE - The Keeper's Curse


VÖ: 21.02.18
(Fighter Records)

Style: Heavy Metal

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CANDLE

Ließ die Viertrack-EP 'Demo 2016' der Schweden CANDLE bereits durch ihr vielfaches 80er-Epic-, Euro/US-Metal-Einfluss-Spektrum zwischen CANDLEMASS, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, KING DIAMOND, FATES WARNING, SAVATAGE sowie MERCYFUL FATE, MANILLA ROAD oder CIRITH UNGOL aufhorchen, steht das Debüt 'The Keeper's Curse' jetzt auf dem Prüfstand. Es besteht den Test mit Bravour, weil CANDLE nicht übertriebenermaßen herum experimentieren, sondern ihre bisher eingeschlagene Marschrichtung konsequent beibehalten, womit das Konzept der hinter The Keeper's Curse stehenden Horrorgeschichte (schon der Blick auf's optisch passend gestaltete Album-Coverartwork genügt), aufgeht.

Drückende Gitarren, herrliche Breaks, rhythmische Grooves, hymnenhaft epischer Touch, scheppernde Drums, gekoppelt mit heftiger Theatralik, rasante Tempovarianz verknüpft mit abwechslungsreichen Stimmungswechseln lassen Oldschool-Metallerherzen höher schlagen. Bombasteffekte (Glocken, tiefes Gelächter) kommen dem dramatisch arrangierten Material unterstützend zu Gute. CANDLE-Sänger Erik Nordkvist der alles herausholend seine Stimmbänder häufig bis an die äußeren Grenzen belastet, meistert den schwierigen Spagat zwischen Theatralik, Bissigkeit und heroischem Pathos, wobei das breit gefächerte Streufeld zwischen Klargesang, Theatralik, Wispern, Klagen und Schreien erhöhte Aufmerksamkeit verlangt. 'The Keeper's Curse' ist ein wahres Festessen traditioneller Schweden-Heavy Metal-Gourmetkost für die stets hungrige Underground-Heavy Metalszene beginnend mit dem epischen Sahnehäubchen „The Secret“ über schnelle von Bombasteffekten wie Glockenschlägen untermalte Theatralikhämmer wie „Light at the End“ endend beim Schluß-Finale „Vengeance“. Das verwaschene 80er-Jahre-Soundraster verleiht dem Material seine gesunde Portion Räudigkeit. Hier klingt alles authentisch. 'The Keeper's Curse hält,was die Viertrack EP 'Demo 2016' verspricht. An mancher Stelle fehlt es noch ein wenig am Feinschliff, ansonsten weiß 'The Keeper's Curse' durchaus zu überzeugen.

Fazit: Euro/US-Metalfans die auf solch unverzichtbare Szene-Koriphäen wie CANDLEMASS, MANILLA ROAD, IRON MAIDEN, CIRITH UNGOL, MERCYFUL FATE und SAVATAGE schwören, sollten jetzt aufhorchen: Knietiefer im Underground wie das Licht dieser Schweden-Kerze auf diesem tollen Longplay-Einstand brennt, geht’s fast nicht mehr. 'The Keeper's Curse' ist ein vielseitiger Trip in die Sphären kultigen 80er-Heavy Metal-Spirits, mit viel Tendenz nach oben. Viel Leidenschaft, viel Herzblut, viel Metal! - Fesselndes Debüt! 8/10.