CHRIS CAFFERY - The Jester's Court
VÖ: 27.07.2018
(METALVILLE)
Style: Heavy Rock
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CHRIS CAFFERY
SAVATAGE/TRANS SIBIRIAN ORCHESTRA-Gitarrist CHRIS CAFFERY wandelt weiterhin kreativ auf Solo-Pfaden, was auch dessen mittlerweile sechster Solotrip „The Jester's Court“ deutlich untersteicht. Für sein Vorhaben holte er sich Unterstützung von einem halben Dutzend illustrer Musikerkollegen (u. a. FOREIGNER, WHITESNAKE, TSO, NIGHTRANGER u.v.m.) die ihm bei der atmosphärischen Umsetzung durch stimmliche Vielfalt kombiniert mit Keyboardelementen hilfreich unter die Arme griffen, wobei das ausnahmslos prägend virtuose Gitarrenspiel
von Mr. CAFFERY natürlich den Großteil aller Songs dominiert.
Was lässt sich über das Album sagen? Ein ambitioniertes Werk dem es kaum an Vielseitigkeit mangelt ist 'The Jester's Court' geworden, jedoch ein aus mehreren Gründen anstrengendes, dessen Inhalt vor allem Progfans in Freudentaumel versetzen könnte. Faustdicke Überraschungen wie z. B. der lässig aus den Boxen fließende durch Folkigen Zusatz ergänzte im Country & Western-Style arrangierte Singer/Songwriter-Groove-gourmethappen „Protect My Soul“ sind auf 'The Jester's Court' ebenfalls vertreten. Ein Lichtblick, der zumindest etwas den Schmerz darüber lindert, das 'The Jesters Court' keine Offenbarung darstellt. „Inside My Heart“ rockt erfrischend flüssig, der theatralische Openingtrack 'Upon The Knee“ geht als weiterer Lichtblick einer polarisierenden Angelegenheit durch zu der das Coverartwork wie der Allerwerteste auf den Deckel passt. Der Pappige Schlagzeugsound sowie streitbare Gesangs-Darbietungen bei manchen Stücken sind nicht immer das Gelbe vom Ei. Was fehlt, ist trotz kräftigem Stimmvolumens der entscheidende Kick, damit Nummern vom Typ „Magic Man“, „Watch“ oder „The Feeling of a White Lie“ wirklich zünden. Darüber trösten Mr. CAFFERIES großartige Fertigkeiten an der Sechssaitigen kaum hinweg. Der Balladeske Emotions-Schmachtfetzen „Baby You and I“ setzt sogar noch ein kleines Highlight zum Schluss.
Im Vergleich zum durchschnittlichen 2015er-Solo-Werk „Your Heaven Is Real“ wird zumindest eine leichte Steigerung erkennbar, die allein den bereits erwähnten Lichtblicken auf 'The Jester's Court' geschuldet ist., wodurch die Schattenseiten immerhin recht effektiv kompensiert werden.
Fazit: Proggies mit Faible für CHRIS CAFFERYS-T.S.O.-Epen dürfen sich auf ein gut umgesetztes Konzeptalbum freuen, das von inneren Seelen-Kämpfen, vergangenen Liebeleien und Ausflügen in absonderliche Gedankenwelten erzählt; alle anderen seien gewarnt, sicherheitshalber in dieses anspruchsvolle Werk reinzuhören, das - soviel steht fest, - die Meinungen der Anhängerschaft harter Gitarrenklänge spalten wird. 7/10