APPEARANCE OF NOTHING - Wasted Time

Wenn es um Fußball ginge, dann wäre sie jetzt wieder RAUS! die CD aus meinen Player ;). Aber zumindest musikalisch ist das Potenzial der Schweizer um Längen besser als das ihrer fußballerischen Eidgenossen. Recht massenkompatibler seichter Progressiv Rock / Metal, verpackt in einer ordentlichen Produktion, die auf offene Ohren stößt. Erstaunlicherweise kristallisieren sich gerade beim ersten Durchlauf immer wieder erstaunlich Parallelen zu „Regicide“ heraus. Sehr ähnlich im Songaufbau und Gesang. Man denke sich Geige und weibliche Vocals dazu und man könnte meinen, ein neues Regicide Album drehe sich im Player. Das aber nur am Rande, denn die Songs auf „Wasted Time“ sind gut, eigenständig und müssen keine Vergleiche scheuen. Gespielt wird sehr geradlinig, wirklich sperrige, frickelige Songs gibt es nicht. Alles bleibt klar durchdacht und jederzeit nachvollziehbar. Nette Melodien durchziehen die Songs, die sehr variabel aufgebaut  über ein Höchstmaß an Abwechslung verfügen. Einzig störend die ab und an etwas sehr künstlich klingenden orchestralen Keyboards. Einzelne Tracks herauszupicken ist schwierig. Erwähnenswert vielleicht die „The Science Of Light“ Trilogie, bestehend aus 3 Teilen: orchestrales Instrumental, einprägsamer Rocker und wiederum ansprechendes Instrumental. Der Rest präsentiert sich wenig spektakulär, aber doch wie aus einem Guss  auf einem qualitativ durchgängigen Niveau.  Große Überraschungen hält auch „Wasted Time“ nicht versteckt, bietet aber doch nette Kost, mit der man sich durchaus den Tag versüßen kann. Ein solides Scheibchen. Ist wie mit dem Käse: Sieht alles gleich aus und unterscheidet sich nur um Nuancen und im Geschmack. Ob „Appearance Of Nothing“ Euren treffen wird, wird sich zeigen.