SCOFF - Ikarus


VÖ: 17.08.18
(Daredevil Records)

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SCOFF

Hatte ich erst kürzlich MANTAR zur Besprechung, folgt mit SCOFF bereits das nächste Duo, das es auf seinem nunmehr dritten Album schafft, Musik auf dynamischem Level zu produzieren, die gesunden Individualitätswert besitzt. Im Gegensatz zu den wesentlich extremer zu Werke gehenden MANTAR liegen SCOFF meilenweit vom Blackmetal entfernt, stattdessen wird leidenschaftlicher Stoner-Rock mit gelegentlichem Sludge-Anleil diverser US-Vertreter auf dem schwerblütig-melancholischen Zeitlupen-Sektor, variabel aufgepeppt mit Post-Rock, Grunge-Schlagseite und einem Hauch Metal zelebriert, dessen Inhalt sich u. a. an Größen wie KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE, BRANT BJORK, JOHN GARCIA und KARMA TO BURN orientiert. Nach dem düstermelancholischen Einführungs-Intro („The Vain“), rollt der Groove bei Nummern vom Typ „The Burden“, „Black Stars“ oder „White Light“ wuchtig zähfließend, gelegentlich forcierte Tempodynamik inbegriffen. Eingängige Songs mit kraftvollen Gitarren und wohldurchten Harmonien dominieren das Geschehen. Das melancholische Zwischenspiel „Fallen From The Sky“ bringt kurzweilig eine Brise Auflockerung. Als Pluspunkt erweist sich der klare häufig im Hochtonbereich bewegende Gesang. Für sich phasenweise in zähfließender Stoik ergießende Konstrukte sollte man allerdings ein wirkliches Faible mitbringen, sonst wird es nicht wirklich einfach, dieses Album in seiner Gesamtheit zu erfassen. Bei aller Leidenschaft für gepflegt zähen Wüstenrock bewegt sich das Material des begabten Münchener Duos SCOFF im Feld zwischen gehobener Klasse und oberem Durchschnittsbereich gängiger Genrestrukturen, inklusive gefühlvoller Melodiegebung. Bezüglich dieses  beachtlichen Gesamtwerks bleibt somit folgendes

Fazit: Stoner-Rock auf ordentlichem Niveau mit schöner Melodieführung der zeitweise darauf achten sollte nicht zu sehr in stoische Trägheit abzugleiten, ansonsten alles mitbringt, was diese Musik mögenswert macht. 7,5/10