BLACK VIPER - Hellions Of Fire
VÖ: 14.09.18
(High Roller Records)
Style: Heavy/Speed Metal
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BLACK VIPER
Zusammen mit den drei Tracks vom 2013er Demo ('Hellions of Fire', 'Metal Blitzkrieg' und 'Storming With Vengeance') dem eine augrund eines Umzuges von Drummer Cato nicht mehr fertig gestellte EP folgen sollte, kommen vier weitere des Norweger Quartetts BLACK VIPER zusammen gefasst auf den Markt, womit das Siebentrack-Debüt nach einer lange Zeit sich dahin ziehenden Entstehungsphase schließlich fertiggestellt wurde.
Der Bandname BLACK VIPER mag vielleicht relativ neu sein, die dahinter stehenden Musiker aus der extremen Black Metal-Gangart sind es zumindest für Szene-Insider ganz sicher nicht, wenn man sich vor Augen hält, das NEKROMANTHEON-Saitenhexer Arild Myren Torp hier die Axt kreischen lässt, Schlagzeuger Cato Stormoen neben vielen Liveaktivitäten (u. a. für GHOUL CULT oder KROSSBURST) in aller Regel bei den Extrem-Thrashern DEATHHAMMER die Keulen schwingt, während Basser Kato Marchant neben u. a. für das Black/Thrash-Kommando EVOKE die Saiten zupft. Die (noch) unbekannte Variable in der Gleichung ist Sänger Salvador Armijo. Soviel zum Bandgefüge, nun zur Musik:
Nach kurzem heroisch-mystischem Einführungs-Intro geht's bei der Eröffnungsdoppelattacke im Anschluß eines fetten Auftaktriffcrescendos „Hellions of Fire“/“Metal Blitzkrieg“ auf Anhieb kompromisslos direkt mit reichlich Dampf auf der Kühlerhaube im verwaschenen 80er-US Speedmuster AGENT STEEL/SAVAGE GRACE/ HEATHEN ungehobelt heftig gnadenlos Oldschoolig direkt mitten rein in die Vollen, inklusive unverzichtbar langgezogener High Pitched Screams. Sänger Salvador Armijo erledigt seinen Job amtlich (was für ein heftig extremes Organ!), den Vorbildern stimmlich kaum hinterher hinkend. Herrlich wie hier das Schlagzeug begleitet von knarrzigen Gitarren scheppert! Deutliches IRON MAIDEN/JUDAS PRIEST-Faible schält sich auf dem BLACK VIPER-Longplaydebüt ebenso vermehrt heraus. Dieses Muster zieht sich durch fünf weitere größtenteils tempoforcierte vor geradezu halsbrecherischer Leadgitarrenrafinesse reichlich berstender Abrissbirnen - „Storming with Vengeance“, „Suspiria“ (von Chorgesängen im Hintergrund aufgelockert) und „Freedom's Reign“ (aufgepeppt gegen Ende mit Galoppierenden Takt-Riffkaskaden . „Nightmare Mausoleum“ (The Sleeper Must Awaken) überrascht durch gesprochenen Akustikpart. Die große Ausnahme bildet sich im Mittelteil des Siebentrackers beim klassischen mit heroischem Kauz-Epik-Anstrich veredelten 10:26 Minuten Riemen „Quest for Power“/“The Fountain of Might“, wo des öfteren gemäßigtere Töne bei verstärkt herunter geschraubtem Geschwindigkeitslevel angeschlagen werden, anstatt überwiegend rasant temoforciert zu agieren.
Fazit: Beeindruckendes von Tempoforciertem 80er-Jahre US-Speed-Metal oft dominiertes mitten durch die Brust ins Auge stechendes Siebentrack-Debüt des Norwegen-Vierers BLACK VIPER. Treibend schnell bollernde HEATHEN/AGENT STEEL-Dynamik gepaart mit fließend technisch brilliantem IRON MAIDEN/ JUDAS PRIEST-Faible trifft rotzräudige SAVAGE GRACE-Kanten. Dieser 47 Minüter ist sowohl für AGENT STEEL/SAVAGE GRACE-Jünger wie auch die Anhängerschaft skandinavischer Speedschule jüngeren Datums vom Typ RANGER/BLACK CYCLONE empfehlenswert. Oldschooliger 80er-like geht’s schon nicht mehr. - Pflichtlektüre für Speedfreaks! 8/10