BLACK ALICE - Endangered Species
VÖ: 28.09.18
(KARTHAGO RECORDS)
Style: Heavy Metal
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BLACK ALICE
Lohnt es sich, Alben die über drei Jahrezehnte (in diesem Fall 35 Jahre im Strudel der Zeit verborgen liegen, wieder neu zu veröffentlichen? Eine Frage, die sich nicht immer pauschal mit „ja“ oder „nein“ beantworten lässt. 'Endangered Species' heißt das 1983 erschienene Debüt der ein Jahr zuvor gegründeten Australier BLACK ALICE. Was die Mannschaft aus Perth (AC/DC stammen ebenfalls von dort) auf diesem Dreizehntrackling veröffentlichte, war durchaus ok. Die wilde urwüchsige dem Album entstammende Energie mit der das Quartett zu Werke geht, entstammt von AC/DC, ACCEPT und JUDAS PRIEST, allein der Gesang von John Hartley kommt dem legendären Bon Scott ein ums andere Mal recht nahe. Kräftig rock n' rollige an JUDAS PRIEST und ACCEPT erinnernde Gitarrenriffs in Verbindung zu druckvoller Schlagzeugarbeit untermauern diesen Eindruck bei vor Dynamik strotzenden Nummern denen coole Melodien und schnittiger Drive sowie starke Harmnonien keineswegs fehlen, wie „Rat Cachters Eyes“, „Hell Has No Fury“ „Wings of Leather“, das schleppend langsame einen Hauch Epik umspielende „In The Hall Of The Ancient Kings“. „Roll The Dice“ und „Power Crazy“ entfesseln den unwiderstehlichen Groove, der auf Anhieb ins (Rock n' Roller)-Blut geht.
„Blade of the Slaughter“ präsentiert sich als richtig schweres Pfund. Einzig der balladeske Schlußakkord „Knightmare“ fällt mit seiner düster-melancholischen fast wie eine verzerrt eingespielte Horrorvariante von RICK WAKEMAN-Soloalben erinnernden Ausrichtung aus dem Rahmen.
Soundmässig krankt das gute Stück trotz qualitativ hochwertiger Songs leider gewaltig. Bei aller Vorliebe für unbelassen rohe Abmischungen müsste zwecks einer nächst folgenden Neuauflage erheblich am Klang nachgebessert werden, damit sie nicht genauso verwaschen dünnhäutig klingt wie diese. Hätten BLACK ALICE bessere Vertriebsbedingungen vorgefunden, wäre das Album wahrscheinlich erfolgreicher geworden. Hätte, hätte, Fahrradkette. Hier gilt es zu bedenken, wir befinden uns (gedanklich) im Jahr 1983 als der Heavy Metal in seinen extrem stark Rock n' Roll verzierten Kinderschuhen steckte. Dafür geht das jener Zeit huldigende, geradezu typische Klanglevel qualitätsmäßig in Ordnung.
Alle drei zu den zehn beigefügten Bonus-Tracks unterscheiden sich in punkto Qualitätslevel nicht von den anderen. Warum blieb BLACK ALICE die eigentlich das Zeug dazu besaßen, der Erfolg verwehrt? Vielleicht weil es AC/DC, ACCEPT, JUDAS PRIEST bereits vorher schon länger gab.
Fazit: BLACK ALICE haben 1983 ein mehr als akzeptables direkt an den Wurzeln gewachsenes Debüt veröffentlicht, das handwerklich zeitgemäß produzierten Hardrock/Heavy Metal bewährt alter Schule beinhaltet, der AC/DC/ACCEPT/JUDAS PRIEST-Fans gefallen dürfte. - Cooles Teil! 8/10