IRON VOID - Excalibur
VÖ: 26.10.2018
(Shadow Kingdom Records)
Style: Doom Metal
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IRON VOID
Das Warten ist beendet, die neue IRON VOID ist da! Eins vorweg: Um dieses Werk zu mögen, sollte man sowohl überzeugter Doom-Fan sein und ebenfalls recht ausgeprägten Hang für Märchen, Legenden, Mythen und Sagen besitzen. Studio-Output Nummer drei vom bewährten Inseltrio schlicht 'Excalibur' getauft, stellt sich als akribisch aufgearbeitetes wohl durchdachtes Konzeptalbum heraus, dessen Inhalt sich mit dem spannenden Mythenstoff der schon zahlreiche Bücher und Musik-Tonträger schmückenden Sage um den legendären König Artus befasst. Mythologisch fesselnder Legendenstoff eng verbunden mit dem Zauber dessen Worte den Atem des Drachen herbei rufen, Artus' Aufstieg zum König, geheim gehaltener Liebe zwischen Lanzelot und Guinivere, dem Zauberschwert 'Excalibur, Mordreds heimtückischen Intrigen, die Suche nach dem heiligen Gral, Merlin's an Morgana LeFay gerichteten Worte und jenes geheimnisvoll sagenumwobene bis heute vielleicht immer noch existierende (?) Inselkönigreich Avalon.
Doomwalzen wie „The Coming of a King“, „Enemy Within“, „The Grail Quest“ und „A Dream to Some, a Nightmare to Others“ sind von tonnenschwerer Zähigkeit mit abrupt vorgenommener Umschaltung in griffig Temposteigernden Modus von spannendem Unterton geprägt. IRON VOID gehen auf 'Excalibur' trotz bekannter Grundstrukturen inklusive massiver Groovewände diesmal fast ausnahmslos episch zur Sache und liegen dabei von bekannterer Kollegschaft des traditionellen bis episch tempo gedrosselten Sektors zu nennen wären - SAINT VITUS, PENTAGAM, CANDLEMSS, COUNT RAVEN – oftmals unweit entfernt, wobei man unablässig auf eigener Stilnote grundehrlich bis auf's blut schwer aus den Boxen rollende Doomgrooves zelebriert. Das sympathische Engländertrio in Person von Bassist Jonathan "Sealy" Seale, Gitarrist Steve Wilson und Schlagzeuger Richard Maw hat mit diesem phantastisch umgesetzten Mythen/Sagenstoff sein bis dato reifstes Werk in der Bandhistorie abgeliefert. An geeigneter Stelle durch Hintergrundchöre unterstützt entfaltet der heroisch erzählerisch in faszinierend epischen Strukturen verwinkelte ungemein flexibel facettenreich von beeindruckender Ausdruckskraft verbunden mit inbrünstiger Leidenschaft beseelte das dramaturgisch breite Feld von hoffnungsvoll/kauzig/raukehlig bis gefühlvoll/nachdenklich/trauernd abdeckende Gesangsspektrum von Jonathan Seale/Steve Wilson, die sich geschickt wechselnde Gesangslinien teilen, enorm raumgreifend Gänsehaut erzeugende Wirkung. Je länger das Album im Playerschacht rotiert, umso mehr fesselt es. „Lancelot of the Lake“ überrascht durch feinfühlig Ballance zwischen intensiver Heavyness und düsterer Schwermut haltendem Ruhepart zur Songmitte. „Enemy within“ erinnert hinsichtlich Songaufbau mit ähnlicher Grundriffstruktur etwas an 'The Bleeding Baroness' von CANDLEMASS, was den Spannungsfaktor keineswegs mindert. In „The Death of Arthur“ offenbart sich als von spannender Bombasthülle verpacktes vor Pathos triefendes Siebeneinhalbminuten-Epos. Zum Schluß wird verträumt dem sagenumwobenen Königreich „Avalon“ mittels folkig sanft akustisch gedämpfter Ballade vergleichbar dem ruhig übers Wasser dahin gleitenden Boot mit König Artus' Leichnam gehuldigt, welches den einstigen Herrscher über das ehemals gemeinsam vereinigte Inselkönigreich Britannien an den Ort seiner letzten Ruhestätte geleitet.
Fazit: Excalibur' entpuppt sich als vielseitig stimmungsvoll nachdenkliches Konzeptwerk über die Artus-Legende im Epikgewand für SAINT VITUS-, PENTAGRAM-, CANDLEMASS-, COUNT RAVEN und somit ebenfalls IRON VOID mögendes Zeitlupensound-Fanklientel. Schwerblütig bittersüßer Epic-Doom auf brilliantem Topniveau; - zeitlos magisch! 9/10