AHNENKULT - Als das Licht verging


VÖ: 26.10.2018
(Einheit Produktionen)

Style: Pagan Black Metal

Homepage:
AHNENKULT

Der Herbst ist reich an (Ahnen)kapellen, egal ob sie nun Ahnengrab, Ahnenhammer oder in diesem Fall AHNENKULT heißen. Für den Longplay-Einstand wurde mit „Als das Licht verging“ einen recht düsterer Titel gewählt. Instrumentenmäßig wird nur das nötigste gefahren, was für das deutschsprachige Heiden-Liedgut vollkommen genügt. 7 x heroisch hymnenhaft eingeschwärzten Heidenblack Metal offerieren Lupus und Khamul, - beide sind u. a. auch bei CARN DUM einer auf tolkien'sche Geschichten fixierten Pagan-Black Metal-Band aktiv. Black metallisch/ Paganlastige Strukturen im Wechselspiel zwischen Midtempo, Geschwindigkeitsreduziert schleppender Sphärenlastigkeit, heroisch altertümlichem Zuschnitt und harrschen das Geschwindigkeitslevel ganz abrupt plötzlich extrem anziehender Tempoattacken mit heißerem Gebrüll, der von Klargesangs Passagen oder bedrohlich klagendem Flüstern sinnvoll ergänzt wird, (im Stile von ADORNED BROOD mitsamt mystisch nordischer Düster-Folk Schlagseite schaffen ihr ganz unabhängiges Atmosphärenfeld, siehe beispielsweise „Sol Invictus“ welches den römischen Sonnengott beleuchtet. „Vinland“ ist auf den Teil Nordamerikas gemünzt, den der isländische Seefahrer und Entdecker Leif Eriksson 'Vinland' nannte. Thematisch wirkt der gesamte eher einem Konzeptalbum gleichende Tonträger wie ein nahtlos ineinander mündend zusammenfließender Strom zu jahrhundertealter längst vergangener Lebensweisheit die sich an Brauchtum, Naturgesetzen und Kosmos formt. Sieben Stücke auf solch hochkarätig lyrischem Niveau deren ureigener Wiedererkennungswert sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk zieht, die vor mystischer Facette, kraftvoller Härte, spannend bombastisch unterlegter Mustern umrahmt von dramatisch dargebotenen Heidenflair bersten, das nötigt einem weitaus mehr als nur ein gesundes Kopfnicken ab. Gesprochene Passagen und fesselnde Akustiksequenzen besitzen ebenso ihre reizvollen Momente gekrönt durch heroischen Chorgesang. Umrahmt davon toben heftig Elementar-Kräfte von Feuer, Wasser, Luft und Erde, wenn sich die Gezeiten akündigen, während sich „Sternenstaub“ wie ein Mantel auf die Erde herabsenkt. „Stellar Polaris“ widmet sich dem hellsten Himmelskörper im Sternsystem „Kleiner Bär“ (volkstümlich als 'Kleiner Wagen' bekannt), der im allgemeinen auch Nord(Polar)Stern heißt.

Fazit: Anspruchsvoll auf deutsch vorgetragener Pagan Black Metal mit faszinierend gehaltvoller Lyrik bei superb eigenständigem Wiederkennungswert. - Ein beachtliches Debüt! 8,5/10

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