VIRGIN STEELE – Seven Devils Moonshine

11 Virgin Steele

VÖ: 23.11.18
(Steamhammer/SPV)

Genre:
Heavy Rock/Metal

Homepage:
VIRGIN STEELE

VIRGIN STEELE’s 14. Studioveröffentlichung seit 1982 kommt diesmal in einer Box mit fünf CDs in jeweils einer Stecktasche, 24-seitigem Booklet und soll preislich so um die 25 €uro liegen. Auf den ersten Blick eine coole Sache, aber schauen wir erst einmal, was auf den jeweiligen CDs eigentlich drauf ist, denn drei neue Alben wurden zum 35-jährigen Bandjubiläum avisiert.
Einfach gestalten sich für den Rezensenten die Einzelkritiken zu den beiden in der Box enthaltenen Re-Releasen „The Book Of Burning“ und „Hymns To Victory“. Übrigens die letzten beiden der Reissues Reihe von VIRGIN STEELE Alben.

Disc IV - „Hymns To Victory“, eine klassische Best Of CD, erschien im Januar 2002, also unmittelbar nach dem Release von „TBOB“. Sie beinhaltete damals wie heute 13 Stücke, die alle remastered waren und teilweise Remixe von den ursprünglichen Versionen enthielten („Crown Of Glory“, „A Symphony Of Steele“, “Noble Savage“). Mit “Dust From The Burning & Amaranth” befindet sich allerdings eine orchestrale Version als Bonus Track auf dieser CD, für den das damals wie heute ungeliebte Stück “Saturday Night“ weichen musste.

Disc V - „The Book Of Burning“ erschien im Dezember 2001 als Mix aus neuen Songs und einer Teil-Best Of. Mehr oder weniger 1:1 wurde dieses Album für die Box übernommen. Allerdings um einen Song und somit auf 17 Stücke erweitert. „Queen Of The Dead“ wurde als so genannte Nordic Twilight Version als Bonus Track draufgepackt.
Übrigens wurden auf diesen beiden genannten Alben das Frontcover ausgetauscht.

Disc I – „Ghost Harvest: Vintage I – Black Wine For Mourning“ überrascht zunächst mit einer stattlichen Spielzeit von über 78 Minuten. Schenkt man Mainman David DeFeis Glauben, handelt es sich bei den hier vertonten Stücken wirklich um neues Material und nicht um weiteres Bonusmaterial, welches man ebenfalls noch auf diese Weise verwurschtelte. Lobenswert an dem Ganzen ist, dass die hier vertonten Songs (immerhin 13 an der Zahl) zunächst weitaus angenehmer ins Ohr gehen, als noch die vom letzten Rohrkrepierer „Nocturnes of Hellfire & Damnation“. Recht schnell wird das Ohr, und ich bin mir sicher auch das des beinhartesten Fans, aber auch hier ermüden. Teils recht rockig mit überschüssig viel Tastenspielereien und wenig vordergründiger Gitarrenarbeit plätschert das alles so vor sich hin. Wer auf Filmbegleitmusik o. ä. steht, wird hier eher bedient werden, als der geneigte Metaller. Ganz ehrlich, ich habe mir wirklich einen intensiven ersten Durchlauf gegeben, danach für diese Zeilen hier nur noch geskippt. Das ist mir zu weit entfernt von dem, was VIRGIN STEELE incl. DeFeis‘ spitzen Schreien für mich mal ausgemacht und bedeutet haben.

Disc II – „Ghost Harvest: Vintage II – Red Wine For Mourning“. 26 Stücke über 79 ½ Minuten und auch hier das Gleiche. Verabschieden muss sich der Fan von der Hoffnung auf VIRGIN STEELE früherer Tage. „Feelin‘ Alright“ oder „Summertime“ gar sollen nach Meinung DeFeis‘ Blues Nummern darstellen. „Sister Moon“ erinnert mich entfernt an ein Akustik-Konzert bei Kerzenlicht Mitte der 2000er, aber hier fehlt der Esprit, den die damaligen Songs ausstrahlten. Neuinterpretationen von „The Evil In Her Eyes“ (aus „Noble Savage“) oder „Twilight Of The Gods“ wurden zu unbedeutenden Luftnummern. Auch wenn er es abstreitet, mir kommt auch dieser Longplayer vor, als würde ich hier Songs von einer nie aufgeführten Nachfolgeoper von „Lilith“ (2003 aufgeführt am Staatstheater Memmingen) zu hören bekommen. Auch hier wieder harter Tobak für den Metalfan.

Disc III – „Gothic Voodoo Anthems“. Über knapp 80 Minuten werden 19 Stücke Cover Nummern dem (neuen) VIRGIN STEELE-Stil angepasst oder VS-Klassiker in „speziellen“ Orchesterversionen aufgenommen. Es klingt fast wie ein gespielter Witz, aber mein Player hat beim ersten Startversuch dieser CD gestreikt. Warum, ist an/mit einem Song erklärt: orchestrale Version von „I will Come For You“, im Original wohl einer der aussagekräftigsten Songs, welche diese Band je veröffentlicht hat, wurde durch David, übrigens Besitzer eines Weinberges, so verhunzt, dass mir diesmal die Tränen nicht wegen Ergriffenheit über Genialität dieses Stückes gekommen sind. „Junge, werde nie von deinem eigenen Zeug high“ fällt mir dazu nur ein.

(M)Eine kurze persönliche Einschätzung zur „Band“ VIRGIN STEELE. Das war’s! Danke für viele schöne Alben von 1982 bis (na ja) 2000 und noch mehr unvergessliche Songs für alle Lebenslagen.

Meine hier vergebenen 4/10 Punkte setzen sich aus je einem für die beiden Reissues, das Box-Set als Verpackung und dem 24-seitigen Textblatt, ähm Booklet mit 12 Seiten zusammen.