THE QUILL - Silver Haze (Re-Release)



VÖ: 25.01.2019
(Metalville)

Style: Classic Hard-Rock/Stoner Rock

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THE QUILL

Mit 'Silver Haze' von THE QUILL kommt das nächste Studioalbum aus dem Backkatalog der eigentlich seit 1986 als QUIL, spätestens ab 1990 offiziell unter dem Namen THE QUILL auf dem Stonerrockfeld aktiven Schweden als in remasterter Wiederauflage zu neuen Ehren. Dieses für die weitere Entwicklung durchaus eminent wichtige Zweitwerk, das mehr als nur leichte Brisen HAWKWIND'SCHER-Nebelschleier umwehte, verfügt genauso wie vor zwei Dekaden als es im Jahr 1999 erschien über massig kraftvoll fließenden, Berge versetzenden Groove-Rockfaktor. Gute Sache, weil echte Stonerfans nie genug von knarrzig wummernden Bassakkorden, erdigen Fuzzgitarren und erdigen Rock-Vibes verbunden mit hämmernden Schlagzeugbeats bekommen. Davon ist auf 'Silver Haze' genug enthalten.

In schleppenden Rhythmen kämpfen sich „Grand Canyon“, „Freedom Mountain“ und „Under A Vow“ bis unter die Decke verqualmt Spacelastig durch die Boxen, „Into the Volcano“ (I Fly) wird zum siedend heißen Tanz auf dem Krater des Vulkans. „Who's Crying“ verbindet erdige Stonervibes mit klassischen BLACK SABBATH-Strukturen. „Stirring Times Ahead“ fängt verträumt folklastig im Singer-Songwriter Modus an, getragen von Magnus Ekwalls inbrünstiger Rockröhre deren Timbre wohliges Kribbeln im Sekundentakt auslöst, wenngleich das Stück am Schluß etwas zu früh abbricht, was deutlich aufzeigt, das THE QUILL trotz aller Heavyness schon sehr gute Ansätze besaßen die nur an mancher Stelle noch nicht ganz ausgereift waren, obwohl sie sich mit 'Silver Haze' auf direktem Weg befanden, um in der Elite-Liga der besten Top-Genregrößen des Planeten mitzuspielen. Einen großen Schlußpunkt setzt der von exotischer Flöte und schamanischen Trommelrhythmen unterlegte Schlußtrack „Rockets Collide“. Aufgewertet durch vier Bonus-Tracks („Unbroken“, „Silver Haze“, „Sparrow“ und „Where The Lovelight Shines“ bringt es die CD auf die stattliche Anzahl von 15 Stücken bei immerhin 71 Minuten regulärer Gesamtspielzeit. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis in jedem Fall.

'Silver Haze' zeigt den Stellenwert der Schweden THE QUILL die zusammen mit ihren Landsleuten THE TRUCKFIGHTERS und COLOUR HAZE, der deutschen Topreferenz in Sachen Stonerrock einen wichtigen Gegenpol der Euro-Stonerrock-Kultur zu den seit den 90ern den Stoner-Sektor dominierenden US-Dinosauriern wie KYUSS, THE ATOMIC BITCHWAX, THE MELVINS und MONSTER MAGNET bildeten.

'Silver Haze' war und ist ein recht deutlich Classic Rock-Roots im LED ZEPPELIN/DEEP PURPLE/BLACK SABBATH/MOUNTAIN-Stil mit intensivem Psychedelic Blues-Faible betonendes Stonerrock-Album, das zwischen Genre-Koryphäen wie KYUSS, SOUNDGARDEN/THE MELVINS und MONSTER MAGNET-Scheiben seinen sicheren Platz finden könnte.

Fazit: Noch kein Überflieger, jedoch mit klarer Tendenz nach oben. 8/10