KING KOBRA - King Kobra


VÖ: 15.03.2019
(Metalville/Rough Trade)

Style: Hard Rock

Homepage:
KING KOBRA

Dieses anno 2019 wieder veröffentlichte Album entstand im Jahr 2011 als die Band sich vorübergehend auflöste. Neu ins 1985er Band-Line Up rutschte Ex ROUGH CUTT/Ex-QUIET RIOT-Sänger Paul Shortino, dessen prägend bissig raues Organ sich als echter Gewinn für KING KOBRA erweist. Knackig riffende und solierende Gitarren, die sich satt ins Gehör fräßen, dazu Carmine Appice der hinter seiner Becken und Fellwerkstatt für saftigen Punch sorgt, sind Garanten für ein knackiges Hardrockdessert deftiger Würze. KING KOBRA lassen es ausnahmslos geradlinig krachen, setzen auf eingängige im Kopf hängen bleibende Songstrukuren statt unnötig verschachtelter Songüberfrachtung, wobei der Gute Laune Faktor (!) gewaltig im Vordergrund steht. Obwohl es in den 80ern unter der klassischen Bezeichnung Hard n' Heavy lief, was KING KOBRA hier fabrizieren, bleibt der Heavy Metal-Anteil immerhin wenn auch nur latent vorhanden, was der Mucke keineswegs deren Esprit nimmt, dafür rockt sie oft mit herrlich Drive auf der Wumme. So spritzig unvebraucht frisch wie KING KOBRA hier klingen, davon dürfen andere Acts träumen. Ehe jetzt ein „Ja aber die gibt’s doch schon lange“, kommt.. - seid unbesorgt, lasst euch von kraftvollem Partyhymnen-banger-Stoff Marke „Rock This House“, „Live Forever“, dem Stampfbrecher „Tear Down The Walls“, „Midnight Woman“, „Top of the World“ dem zentner schwer rumpelnden Doublebassmonster „Screamin' For More“ oder der von Ohohoo-Singalongs vorangetriebenen Suchtorgie „You Make It Easy“ mitreissen. Selbst der obligatorische Emotionsklumpen „Cryin Turns To Rain“ schafft es halbwegs bei mir zu punkten. Ok, der etwas übertrieben auf dicke Hose gemachte Stampfer „We Got a Fever“ und die extrem in den Vordergrund gerückten Live-Soundeffekte müssen vereinzelt Abstriche in Kauf nehmen. Ansonsten gibt es weiter nichts zu bekritteln. Selbst Halbballadeskeres Ruhefutter überzeugt. Paul Shortino schreit, brüllt, singt unf krigz sich nach allen Regeln der Kunst schier die Lunge aus dem Leib, der Mann liefert hier eine fast überirdische Glanzleistung ab, die ihn kaum je wieder so stimmgewaltig zeigte, wie auf dieser tollen urwüchsig kraftvoll energiegeladenen Hardrock-Scheibe. Ultimative Vollbedienung für sattelfeste Hardrockfans, die klassische auf breite Gitarrenriffs, zahlreiche Soli umgeben traumhaften Hymnenstoff par excellence verbunden mit konsequentermaßen dazugehörigem Posing-Repertoire. Einwandfreier Top-Stadion-Hardrock ohne Schnörkel direkt von der Quelle.  

Fazit: DEEP PURPLE, WHITE SNAKE,AEROSMITH, VAN HALEN, FOREIGNER und QUIET RIOT-Fans sollten bei diesem saucool rockenden Silberling feuchte Tränen bekommen. Explosiv eingängiger Hardrock nach bewährt kampferprobtem Strickmuster. - Fett! 8,5/10