KING KOBRA - II
VÖ: 05.04.2019
(Metalville)
Style: Hard Rock
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KING KOBRA
Nach drei Studioalben in den 80ern blieb es lange Zeit ruhig um KING KOBRA ehe drei weitere Studioalben in den Jahren 1999 – 2011 folgten, anschließend aufgelöst, erfuhr die US- Hardrock-Combo 2013 ihre Re-Union. Dieses von wechselhafter Geschichte begleitete US-Allstarteam gilt als Sammelbecken für einige nach Ausstieg bei KING KOBRA von Ex-Mitgliedern gegründeter Bands (darunter Namen wie BULLETBOYS, BLUE MURDER etc.), sowie als Sprungbrett für Musiker, die sich später in weitaus bekannteren Acts ihre Sporen verdienten. Sänger Johnny Edwards ersetzte überraschend Lou Gramm bei FOREIGNER , Johnny Rod verließ die Königskobra 1986, um bei W.A.S.P. anzuheuern, Drummer Carmine Appice reformierte schließlich VANILLA FUDGE.
Die Allstar-Truppe in Besetzung von Paul Shortino (Gesang, der sich in den 80er ebenfalls bei der im selben Genre aktiven Kollegenschaft von ROUGH CUTT einen Namen machte), Ex-STORMTROOPER-Saitenvirtuose Mick Swedasky, dessen Band in den 80ern mit der 'Armies of the Night'-EP ein kleines Underground-Metal-Juwel gelang unterstützt von David Michael Philipps an der zweiten Gitarre, Gründungsmitglied bei der US-Hardrock-Institution KEEL), Johnny Rod (Bass, der später bei W.A.S.P. einstieg) sowie Carmine Appice auf dem Drumhocker zeigte sich auf 'II' Shortino's prägnant intensiv unter die Haut gehende Röhre setzt kräftig Akzente. Hinzu kommt herrlich druckvoll flexible Gitarrenarbeit und eine top aufeinander eingespieltenRhythmussektion - Carmine Appice' wuchtiges Drumming ergänzt sich prima zu Johnny Rods hektischem Stil.
Das hervorragend die Wiedervereinigung reflektierend den simplen zugleich aussagefähigen Titel 'II' tragende Album beinhaltete kernigen Hardrock am Stück für die Anhängerschaft traditioneller Klänge. Nach der von kraftvoller Doublebassdrum vorangetriebenen Powerhymne „Hell On Wheels“ geben sich dynamische von sägenden Gitarrenriffs inklusive treibender Schlagzeugarbeit vorwärts gepeitschte Hymnen-Hardrocker vom Typ „Knock em' Dead“, „Running Wild“ (inklusive Löwen-Gebrüll), auf einem vielseitigen Gesamtergebnis ihr buntes Stelldichein. „The Ballad of Johnny Rod“ (eine bewusste Anspielung für dessen darauf schon recht bald erfolgten Ausstieg?) „Have a Good Time“ huldigt exzessiv den Wurzeln des Blues, was nicht immer eines jeden Sache ist, gleiches gilt für den zwischen großartigen Momenten und farbloser Blässe schwankenden Airplay-verdächtigen Ohrwurm „When The Hammer Comes Down“.
„The Crunch“ lässt an Stadtionrock á lá AEROSMITH/WHITE SNAKE denken, halbballadeske A.O.R. Schmachtfetzen wie „Take me Back“
oder „Got It Comin' wirken überraschenderweise keineswegs kitschig. Paul Shortino's rauchig-warme Rockröhre gibt den Songs etwas erfrischend von Innen belebendes. „Deep River“ durch Orgelklänge zum Schluß mit Frauen-Gospelchören unterlegt sowie das kompakt im WHITE SNAKE-Stil sich durch die Boxen schlängelnde Riffrock-Kraftpaket „Don't Keep Me Waiting“ geben wiederum reichlich Anlass, 'II' zu mögen.
Fazit: Im Gesamtbild ist 'II' eine runde Angelegenheit für Fans und Genießer zeitlos-nostalgisch klassischer US-Hardrock Musik. 8/10