IRON GRIFFIN - Curse of the Sky



VÖ: 22.03.2019
(Gates of Hell Records)

Style: Obskurer Heavy Metal mit epischem Kauzfaktor

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IRON GRIFFIN

Multi-Instrumentalist Oskari Räsänen unternimmt ausserhalb seiner Hauptband MAUSOLEUM GATE eine weitere Reise in abstrakte Gefilde, wobei die laut Infoblatt verwendete Umschreibung 'Proto Metal' nicht ganz richtig allerdings auch nicht so verkehrt liegt. Kauz-Metal mit obskurer Facette trifft klassischen Heavy Metal wäre an dieser Stelle eher geeignet. Dafür sorgt auch das leidenschaftlich klagende Hochtonklargesangsorgan von Vocalistin Maija Tijander deren eigen ständiger Gesangsstil dem Siebentrackling neben prägnant kauzigen Riffs inklusive öfters hinzu kommender Prise mystischen Folks unweigerlich den Stempel aufdrückt. Tiefe heroische Männerchöre, feinfühlig epische Passagen und Riffs, die aus Omas Hardrock-Schublade entsprungen sind, verleihen allen sieben Kompositionen Ausduckskraft und Würde.

Eingeleitet durch ein heroisches Folkintro („Prelude“) wecken das von tiefen Männerchören umrahmte „Reign of Thunder“ der in schleppenden Tempo stolzierende Epik-Track „Forgotten Steel“ gebettet im dazugehörig verwaschenen Produktionsraster schnell Appetit auf mehr. Unabhängig davon, das ab und an auch schon mal der letzte Kick fehlt, gelingt es der eigenständigen ihr immenses Einfluss-Spektrum irgendwo zwischen BLACK SABBATH, JETHRO TULL, diversen NWOBHM-Influenza, MANILLA ROAD, MANOWAR, frühen OMEN bis hin zu SLOUGH FEG zur Geltung kommen lassenden Melange über weite Strecken zu überzeugen. „Lost Legion“ gerät bei aller Liebe für MANOWAR-Epik zum Trotz zwischendurch ins Wanken, „Curse of the Sky“ geht stark in Richtung OMEN, doch das beste kommt zum Schluß. Zunächst in Form des flotten fließend elegant heroischen Schwert und Schild-Headbangers „Dawn of Struggle“. Der Siebenminüter „To The Path of Glory“ verteilt durch mystischen Flöteneinsatz angenehm warmes JETHRO TULL-Flair.

Abzüge gibt es für die mit 30 Minuten arg kurz bemessene Spielzeit und einigen etwas dünnhäutigen Passagen. Für die Eliteklasse reicht es zwar noch nicht, gibt jedoch schon mal  recht interessanten Vorgeschmack auf Kommendes. Das optisch urige Coverartwork passt zum obskuren Inhalt.

Fazit: Dreißig Minuten obskurer Heavy Metal gestrickt auf Nostalgiefaktor im Demo-Sound mit guten Ansätzen bei künftig noch etwas ausbaufähigerer Tendenz. 7/10