ANY GIVEN DAY – Overpower
VÖ: 15.03.19
(Arising Empire)
Genre:
Metal Core
Homepage:
ANY GIVEN DAY
Und es gibt sie doch noch, diese kleinen, positiven Überraschungen im Metal Core Sektor. Mit „Overpower“ haben die Gelsenkirchener ANY GIVEN DAY eine weitere Stufe ihrer Erfolgsleiter erklommen. Ihr drittes Output seit ihrer Gründung 2012 stellt noch einmal eine Steigerung zum eh schon guten Zweitwerk „Everlasting“ (2016, #14 in den deutschen Charts) dar. Man muss und darf nicht um den heißen Brei herumreden, das Rad haben sie mit ihrem dritten Album natürlich nicht neu erfunden, aber es klingt durchweg reif und, das muss man deutlich hervorheben, sie haben ihren eigenen Wiedererkennungswert perfektioniert. Nicht ganz unschuldig daran ist natürlich Dennis Diehl, der sowohl die Clean Vocals als auch die Shouts zum Besten gibt. Der Muskelprotz stellt also nicht nur optisch einen richtigen Frontmann dar. Er setzt stimmlich nahezu perfekt die elf neuen Songs so in Szene, dass fast schon jeder für sich eine wahre Freude ist. Die Stücke beinhalten viel Abwechslung. Einprägsame Melodien, eingängige Refrains, bratende Schrammelgitarren, geile Gitarrenriffs, eine aufnahmetechnisch gut in Szene gesetzte, druckvolle Rhythmusabteilung und nahezu perfekter Wechselgesang sind die Attribute, die mir an diesem Album besonders gut gefallen.
Eigentlich bin ich ja kein Freund vom Crossover, aber die Umsetzung des Songs „Loveless“ mit eben solchen Elementen und das gleich an Position 2 auf dem Longplayer finde ich nicht nur gewagt, sondern auch berechtigt – gefällt mir echt gut das Stück. Als KILLSWITCH ENGAGE Fan komme ich natürlich bei ANY GIVEN DAY nicht an einem Vergleich zu den amerikanischen Vorturnern vorbei und mache das z. B. an „Savior“ fest. Cool finde ich aber auch, dass man Ausflüge in den Bereich des Industrial („Taking Me Over“) oder Nu bzw. Modern Metal („Sure To Fail“ bzw. „Fear“) nicht scheut, denn da ist aktuell die Jugend zu Hause und die gilt es schließlich zu packen. Der klassische Metaller dagegen sollte mal in „In Deafening Silence“ reinhören. Das Ding ist wirklich abwechslungsreich geworden. Und um das Ganze abzurunden, darf ein Fingerzeig auf FIVE FINGER DEATH PUNCH in Form von „Whatever It Takes“ nicht fehlen.
„Overpower“ hat jetzt schon den Einzug in meinen Jahrespoll 2019 gefunden. Glückwunsch Jungs!
Weitere Anspieltipps: Start Over, Lonewolf
Punkte: 9/10