GRAND MAGUS - Wolf God


VÖ: 19.04.2019
(Nuclear Blast Records)

Style: Heavy Metal/Epik Doom

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GRAND MAGUS

Vier Jahre blieb es ruhig um GRAND MAGUS, was dem Heldenpathos der Kompositionen des versierten Schwedentrios nicht geschadet hat. 'Wolf God' knüpft etwa dort an, wo 'Sword Songs' endete. Vorwürfe von am 'künstlichen' Sound herummäkelnden Kritikern sind komplett für die Tonne, schließlich stecken bei GRAND MAGUS bei aller Epik immer noch Doomanteile mit drin, weshalb ein glatt gebügelter Sound Gift für eine gern etwas kauziger ausgelegte Band wie GRAND MAGUS ist.

Soviel dazu. Kommen wir direkt zum Wesentlichen, der Musik: Auf ein heroisches Intro folgt der Einstieg mit dem Titelsong, hier und dort findet sich etwas MANOWAR-Pathos, auch DIO-lastiger Einfluss ist spürbar vorhanden, weshalb es der Band keineswegs gerecht wird, sie rein oberflächlich betrachtet, auf das MANOWAR-Gleis abzuschieben. Wer so denkt, hat es nicht begriffen. Ihren Nordland-Spirit haben GRAND MAGUS beibehalten. Sänger/Bassist Fox Skinner besitzt vielleicht nicht mehr ganz das extrem intensive Stimmvolumen wie zu 'Iron Will'/'Hammer of the North'-Zeiten, dennoch steht sein markant raukehlig klagendes Organ im Fokus aller Stücke, was der Musik enorm prägenden Individualwert verleiht, womit sich GRAND MAGUS (Fakt!) seit ihrer Gründung deutlich von anderen Bands unterscheiden. Album Nr. 8  zeigt das Trio nach dem schwächeren 'Sword Songs'-Output wieder stark im Aufwind. 

Der schleppende Titeltrack „Wolf God“ entfesselt viel MANOWAR/DIO-Spirit, ehe das in erhöhtem Geschwindigkeitsmodus bretternde „A Hall Glad in Gold“ sich aus der JUDAS PRIEST-Ecke schält, um sich mit typischem GRAND MAGUS-Feeling durch Sturmrauschen gestützt zu umgarnen. „Brother Of The Storm“ kämpft sich im CANDLEMASS-Groove seinen Weg frei. Dawn of Fire“ schleppt sich aufgepeppt von Ohohoho-Singalongs durch die Boxen, ist mit Fünf Minuten leider etwas lang geraten, irgendwann macht sich ein unvermeidbarer Anflug von Monotonie breit. „Spear Thrower“ versprühgt wieder das von GRAND MAGUS geliebte Feuer, gibt in dynamischem Groove rollend das Tempo anziehend mit Schmackes auf die Mütze. Nicht nur seines Titels wegen entfaltet das geschickt Spannungsbögen aufbauend variabel an der Temposchraube drehende Stimmungen transportierende „To Live and Die in Solitude“ einschließlich  unterschwellig vorhandenem Hauch CANDLEMASS-Flair gekeuzt mit BLACK SABBATH-Mässigem Zusatz. Glory To The Brave“ lässt unweigerlich an HAMMERFALL denken. Vergleiche zu den undoomigen Landsleuten prallen entgegen gleichlautenden Titels am knietief in Heldenpathos versinkenden alle Stärken bündelnden Epik-Stampfer mühelos ab. BLACK SABBATH-Triolen (die ein bisschen an „Children of the Grave“ erinnern) gabeln sich mit zenterschwer walzender CANDLEMASS-Doom-Komponente mündend in zeitlos erhabenes PRIEST/MAIDEN-Flair. „He Sent them All To Hell“ versprüht gar etwas nordisches AC/DC-Flair, ehe „Untamed“ heftig mit der MAIDEN/PRIEST Keule in Verbindung zu DIO/BLACK SABBATH-CANDLEMASS-lastiger Gedächtnispassage nachlegt. Daran wird ersichtlich: GRAND MAGUS besitzen trotz längerer Pause genügend Reiz für die Anhängerschaft klassischer Traditions-Metalklänge.

Soweit, das GRAND MAGUS Vorgruppe von SABATON werden, - wie erst kürzlich in einem großen bekannten Szene-Magazin zu lesen stand, - muss es gar nicht kommen. Dafür sind die Unterschiede zwischen diesen beiden konsequent in unterschiedlicher Weise ihr eigenes Ding durchziehenden Schwedencombos gewaltig. GRAND MAGUS sind und bleiben GRAND MAGUS.

Fazit: GRAND MAGUS haben sich eindrucksvoll zurück gemeldet. 'Wolf God' unterstreicht es ganz deutlich: Die zahlreiche Fangemeinde weiß, was sie an der schwedischen Pathos-Schmiede GRAND MAGUS hat. - Aus, Ende, Basta! 8/10