METALL - Metal Fire
VÖ: 26.04.2019
(Iron Shield Records)
Style: Heavy/Power Metal
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METALL
Dort, wo das 2017er-Debüt 'Metal Heads' endete, knüpfen die Berliner METALL konsequent an. Statt einem Gitarristen röhren diesmal derer zwei, was dem Gesamtergebnis sichtlich wohl getan hat. Im völlig auf Höhe der Zeit liegenden Soundraster sind tonnenschwere Riffs mit saftigem Drive, ratternde Bassläufe, verspielte Leadsoli, voluminöses Drumming und aussagekräftige Backgroundvocals involviert. METALL haben sich im Vergleich zum vor zwei Jahren erschienenen Erstling auf ihrem Zweitling 'Metal Fire' deutlich weiter entwickelt, was dieser Scheibe hervorragend bekommt. Klassischer Heavy/Power Metal wird gern auch geschickt mit gesunder Portion Speed/Thrash kombiniert. Riffkracher wie „Metal Maniacs“, „Metal For You“ wecken auf geradezu enthusiastische Weise das Gefühl für Werte wie Zusammenhalt umso mehr. Das zwischen Hohen Facetten und kehliger Stimmfacette schwankende Organ von 'Stieve' besitzt nach wie vor sein unorthodox variables Muster eigenständigen Wiedererkennungswert obwohl es zeitweise auch an Größen wie u. a. 'Blitz' erinnert. „What Is Real“ geht als deutlich in den Thrashsektor tendierendes Brecheisen durch. „Master Key“ hat fast so etwas wie alten SEPULTURA-Touch der sich mit TESTAMENT paart. Die Heavy/Power-Speed-Bombe „Stay for a Night to pray“ versprüht massiv hymnenhaftes Flair. „Hold The Line“ rast heftig entfesselt massiv zugleich melodisch groovend im alte KREATOR/ METALLICA treffen EXODUS/OVERKILL-Gewand ins Gehör, wobei harrsche Deathmetalgrowls am Schluß nach US-Vorbild von SIX FEET UNDER dem Stück das besondere Etwas verleihen. Eine Neueinspielung ihres damals noch im DDR-Fernsehen gelaufenen auf deutsch gesungenen Hits „Easy Rider“ womit die Basis für das weitere Schaffen gelegt wurde, ist auch vertreten. Dieses Album würde sich gut auf Kassettentape machen, zumindest weckt es zahlreich nostalgische Erinnerungen an meine Zeit als mir trotz aller Vorliebe für Vinyl Aufnahmen per Tape das Liebste waren, ehe die Vinylmania sich zunehmend ausbreitete.
Fazit: Gut dosierter Traditionsmetal - Nostalgisch bis unters Dach mit einer gewagten Spur Pfiffigkeit geradlinig aus der Hüfte geschossen. 8/10