ATTIKA - When Heroes Fall


VÖ: 26.06.2019
(Pure Steel Records)

Style: US Heavy/Power Metal

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ATTIKA

Mit ATTIKA verhält es sich fast ähnlich wie mit ihren Landsleuten von RITUAL mit einem gewaltigen Unterschied, auf den im Laufe der Rezi noch näher eingegangen wird. Zuerst wurden Tapes aufgenommen, danach folgte das Vinyl. Bereits 1988 erblickte das auf eigene Faust veröffentlichte ATTIKA- Debüt als vollständiges Longplay-Album auf Kassettentape das Licht der Welt; drei Jahre später folgte das ebenfalls auf Kassette erhältliche 'When Heroes Fall'-Album, ehe es zwei Jahre später vom damaligen Label schließlich auf Vinyl veröffentlicht wurde.

 Wie so oft hatte das PURE STEEL-Label genau den richtigen Riecher für feine Undergroundperlen rarer Sorte, wenngleich die Beschreibung der Band als Prog-Thrash-Act leider nicht korrekt ist, täuscht sie doch darüber hinweg, dass es sich hier um eine traditionellen US-Metalcombo handelt, die entgegen des Infoblättchens so gut wie kaum Prog-Thrashanteil besitzt.

Entgegen dem hochkarätigen, verstärkt von progressiven Rhythmus-tempowechsel-Strukturen begleiteten 1993 auf Vinyl veröffentlichten 'Trials of Torment'-Debüt mit Vorliebe für häufig im fließenden Wechsel zu Power/Proganteilen den Thrashbereich ansteuernden Landsleuten RITUAL geht es bei ATTIKA auf 'When Heroes Fall' zwar überwiegend geradeaus, - jedoch eine Spur gemäßigter im klassischen Heavy/Power Metalbereich. Thrash- geschweige Proganteile sind - wenn überhaupt - kaum spürbar minimal ansonsten überwiegens nicht vorhanden, damit fallen sie komplett aus dem Raster, womit sich der Unterschied anschaulich erklärt.

Zeigt der flotte von herrlich gedoppelten Gitarrenläufen eingeläutete von heroischem Gesang beseelte Einsteiger „Filming The Tragedy“ unmissverständlich wo es langgeht, knüpft das weitere auf zügige Riffkombinationen, feinfühlige Leads sowie kompakte Rhythmusarbeit setzende Folgematerial nathlos dort an. Dieses vergessene Juwel beinhaltete wuchtigen glasklar produzierten Heavy/Power Metal, der über ähnlich superbe Gitarrenarbeit wie bei RITUAL verfügt, dank Sangesvirtuose Robert von Wart mit einer helltönigen High Pitched Screams gesegneten Stimme verziert, die sich verzerrt gekeiften Tonlagen ebenso wenig verschließt durch eigenen Wiederkennungswert glänzt. Ausfälle gab es auf dieser feinen US-Underground-Edelperle überhaupt nicht zu verzeichnen. „Silent Rage“, „Deliverer“, „Hollow Grave“, „Seventh Sign“ oder das grandiose gegenüber dem Restmaterial zum Teil gemäßigt balladeske 8-Minuten-Finale „Black Rose“ sind Lehrstücke lupenreinsten Melodic-US-Underground-Metals produziert in stilechtem Gewand worüber sich allem voran das VICIOUS RUMORS/METAL CHURCH/LIZZY BORDEN/OMEN/LIEGE LORD-Fanklientel freuen darf. Der charismatische sich in oft in Theatralik ergehende Gesang von Robert Van War bewegt sich irgendwo im Schnittmengenfeld legendärer 80er-Genrekapazitäten wie METAL CHURCH-Stimmwunder David Wayne oder Lizzy Borden, bei tempogedrosselten Passagen erinnert es gar vereinzelt an den unvergesslichen früheren OMEN-Sänger J. D. Kimball, zeitweise schält sich gerade bei kratzig-harrscher Stimmphrasierung sogar ein leichter Hauch von OVERKILL-Sangeskoriphäe Bobby 'Blitz' Ellsworth (!) heraus. Eine als Bonus drauf gepackte Live-Aufnahme von „Silent Rage“ sorgt dafür, dass sich das Gesamtvergnügen auf 51 Minuten dehnt. Bedauerlicherweise blieb es nur bei diesen zwei Glanztaten, denen keine weitere mehr folgte.

„When Heroes Fall“ ist 29 Jahre später immer noch ein geradlinig facetten reiches US Heavy/Powermetal-Album basierend auf gesundem Niveau, das der VICIOUS RUMORS/METAL CHURCH/ LIZZY BORDEN /OMEN/LIEGE LORD-Abteilung eine amtliche Vollbedienung beschert.

Fazit: Ein viel zu lange vergessenes Juwel feiert verdientermaßen Rehabilitierung; - Pflichtlektüre für die auf Heavy/Power Metal schwörende US-Metal-Sektion! 9/10



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