CELESTIAL DAWN - Disorder

VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)
Style: US Power Metal
Homepage:
www.celestialdawn.com
Die letzte Veröffentlichung von Celestial Dawn liegt mittlerweile mehr als sieben Jahre zurück. Die aus Montreal, Kanada, stammende Band veröffentlichte damals eine EP auf dem deutschen Mini Label Insanity Records. Keine Ahnung, was die Amis zwischenzeitlich getrieben haben, jedenfalls steht die Gruppe gegenwärtig ohne Deal da. Seit letztem Jahr haben sie mit Disorder endlich ihren ersten Longplayer in Eigenregie eingetütet und hoffen auf baldige Unterstützung eines Labels. Ich kann nur hoffen, dass sich in dieser Richtung was ergibt. Auf Disorder bieten die fünf Herren nämlich traditionellen und absolut ehrlichen Power Metal, wie man ihn sich als qualitätsbewusster Metalfan nur wünschen kann. Elf Songs ohne Firlefanz, einfach nur Gitarre, Bass, Drums und Gesang, präsentiert durch eine ultrarohe und erdige Produktion. Das Ausrufezeichen ist dabei Shouter und Gitarrist Kash. Was der Kerl für eine Ausdruckskraft in seiner Stimme hat, Wahnsinn! Ein raues und doch hochmelodisches Organ, wie ich es sonst nur von Dio, Jorn Lande oder Russel Allen her kenne. Hört euch nur mal Stücke wie den leicht Priestlastigen Opener "Disorder", dem mit dezenten Speed und Thrash Rhythmus aufwartenden "Queen Of The Damned" oder das, mit natürlich belassenen Bandchören und Ausnahmerefrain ausgestatteten, "On The Run" an. DAS ist purer Heavy Metal, rein und unverfälscht. Nicht minder schwach ist weiterhin das langsame und epische "Reoccuring Symptoms" mit seinen gefühlvollen Twin Gitarren Soli. Oder die Candlemass / Black Sabbath Verneigung "Echoes". Hänger hat das Album wirklich keine. Zu kritisieren gibts eigentlich nur den einen oder anderen etwas holprig und unsauber gespielten Break von Drumer Steve. Außerdem hätte das Schlagzeug allgemein etwas mehr Rums vertragen können, ist aber nur ein Schönheitsfehler. Tut euch selbst einen Gefallen und hört mal neben den ganzen aktuellen überproduzierten und oft seelenlosen Veröffentlichungen, in den Underground hinein. Ein Frevel, wenn solch eine Perle nicht einmal die Chance auf etwas Öffentlichkeit bekommt. Wer Metal der alten Garde schätzt, auf Dio, Omen, Eidolon, die aktuell ebenfalls superben Pharaoh oder allgemein US-Metal steht, der bekommt bei Celestial Dawn mit jedem weiteren Durchlauf einen Harten, versprochen!
PS: Wäre wirklich klasse, wenn die Veranstalter für das nächste Keep It True Festival mal eine Einladung über den großen Teich schicken würden...