HOLOCAUST - Elder Gods


VÖ: Bereits erschienen
(Sleaszy Rider Records)

Style: NWOBHM/Heavy Metal mit progressiver Schlagseite

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HOLOCAUST

Neues von HOLOCAUST flattert mir überraschend im April ins Haus. 'Elder Gods' lautet der Titel der Scheibe des kampferprobten Trios, um Ursprungsgründungsmitglied Gitarrist und Vocalist John Mortimer, dessen Röhre den Songs ihren eigenen Stempel aufdrückt. Erneut unterstützt von Bassist Mark McGrath und Schlagzeuger Scott Wallace agiert man kraftvoll und weitaus vielschichtiger phasenweise verstärkt progressive, was den Einfluss diverser Stimmungs-Facetten, abrupter Breaks denen oft unvoraussehbare Rhythmuswechsel folgen erklärt. Was zunächst experimentiell anmutet, besitzt nahtlos ineinander fließend System.

Der durch drückende Riffbreitseiten verbunden mit heroischen Touch daherkommende Eingangsopener zeigt sich von seiner besten Seite. Dort wo das Vorgängeralbum „Predator“ durch basis orientes Grundhärtelevel überzeugte, geht es diesmal vielseitig wie nie zu Werke. Das Material wirkt passend zum Thema altertümliche Gottheiten dem sich das Album widmet, über weite Strecken richtig exotisch - „Children of the Great Central Sun“ lässt mit seinem orientalischen Unterbau der auch psychdelisch ins Kauzrockige umschlagenden Klangfarben Raum bietet, kaum Zweifel daran. „Ishtar“ der babylonisch-hethitischen Göttin des Kriegs und der geschlechtlichen Liebe gewidmetes Neunminutenepos hüllt sich in einen Kokon aus Pathos, ehe es kraftvoll riffrockend zur Sache geht. „Observer Two“ ist ein Gitarrenbetontes Zwischeninferno, das gekonnt in den nächsten Track „Eon of Hours“ einleitet, der am ehesten an die früheren NWOBHM-Zeiten der Band erinnert, der auch eine gediegen ruhig in majestägische übergleitende Up-Tempopassage beinhaltet, die den Progressive-Touch speziell betont. Exotisch wird’s auch bei der Hymne an den phönizisch-semitischen Dämon „Astaroth“ - einen ursprünglich die weibliche Personifikation der Göttin Istar, (in der westsemitischen Glaubenslehre hieß die Göttin Astarte), später in einen Dämon von männlicher Gestalt umgewandelten Gottheit. Dieses spacelastig psychedelische von hingebungsvoll Tribut zollendem Chorgesang zwischen dynamisch und tempogedrosselt von orientalischen Klangsilhouetten begleitete Stück. "Solaris" gibt sich als psychedelischster Track auf dem Gesamtwerk, ehe „Benedictus“ sich mit seinen mächtigen zugleich beschwingten Groovepower in der Schnittmenge zwischen Gothischem und orientalischen Anstrich trifft. „Natural State“ wartet mit hippieskem Spacerock Anstrich im HAWKWIND-Format auf, die sich getragen von unterschwelliger BLACK SABBATH-Nuancierung ergießt.

Um dieses mit einem sehr aussagekräftig den Themeninhalt unterstreichenden Coverartwork versehene Gesamtkunstwerk in seiner vollständigen Größe erfassen geschweige denn zu begreifen, ist es in der Tat erforderlich, jeden einzelnen Track unter die Lupe zu nehmen. Widerspruch zwecklos. So 'progressiv' wie auf Elder Gods haben sich Holocaust seit den 90ern als sie Gefallen daran fanden, noch nie gegeben. Vielschichtig wie auf keinem ihrer anderen Werke haben HOLOCAUST mit dem Volltreffer gezeigt, das sie sich keinem Trend unterwerfen, um mit glaubhafter Konsequenz ihr eigenes Teppichmuster bestehend aus pfundschwerer Heavyness wahlweise im Kontrast mit stimmungsvoll wechselhafter Progressivität zu stricken.

Fazit: Extrem vielschichtig haben HOLOCAUST es erneut geschafft, ein leuchtendes Muster hochkarätig individueller Eigenständigkeit zu setzen, das geschickt zwischen den Genres pendelnd traditionelle Heavy Metal als auch überzeugte Progfans deutlich mehr als nur verflüffen sollte. - Top! 9/10

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